Knoppern
,
Gallen, welche durch den Stich einer Gallwespe (Cynips calicis Burgsd.) in die jungen Eicheln, vorzugsweise an Quercus pedunculata Ehrh., seltener Q. sessiliflora Sm., hervorgebracht werden. Die Gallwespe schiebt das Ei [* 2] zwischen den Becher [* 3] und den hervorwachsenden Fruchtknoten, und es entwickelt sich nun eine schließlich 1,5-2,5 cm lange, tiefbraune, stellenweise gelbliche oder schwärzliche Galle mit flügelförmigen Fortsätzen, während die Frucht mehr oder weniger verkümmert.
Man sammelt die Knoppern
besonders in
Ungarn,
[* 4]
Dalmatien, der
Bukowina und
Slawonien und benutzt sie wegen ihres
Gehalts an
Gerbstoff
(30 Proz.) in der
Färberei und besonders in
Österreich
[* 5] zum
Gerben des Sohlleders. Auch kommen Knoppernmehl
und Knoppern
extrakt,
eine dunkel aschgraue, harte, spröde
Masse, welche sich völlig in
Wasser löst und dreimal soviel
Gerbstoff enthält wie die
in den
Handel. Als levantische Knoppern
(Ackerdoppen,
Valonen,
Wallonen) bezeichnet man die unveränderten Fruchtbecher mehrerer Eichenarten,
besonders von Q. graeca
Kotschy in
Griechenland,
[* 6] Q. oophora
Kotschy, Q. Vallonea
Kotschy und Q. Ungeri
Kotschy in
Kleinasien (s. Tafel
»Gerbmaterialien liefernde Pflanzen«).
[* 7] Diese
Eichen zeichnen sich durch dicke Kelchschuppen aus, welche
bei den beiden ersten flach und aufrecht, bei den letzten kantig, nach außen umgebogen sind. Man benutzt die
Ackerdoppen
besonders in
England zum
Gerben, in
Deutschland
[* 8] zum
Färben, z. B. zum
Schwarzfärben der Seidenhüte.