(Kleiderknöpfe) werden aus den verschiedensten Materialien und in unübersehbarer Mannigfaltigkeit gefertigt.
Die Metallknöpfe zerfallen in gegossene und Blechknöpfe, erstere wieder in zinnerne oder solche aus Messing oder streng
flüssigen Legierungen. Die Zinnknöpfe mit Öhr, welche in Metallformen in einem Stück gegossen, gehören zu
den ältesten; dann kamen die gegossenen auf, welche beim Gießen statt des Öhrs 2-4 Löcher erhielten und die aus Knochen gedrehten
vorteilhaft ersetzten. Knöpfe aus Messing gegossen erhielten angelötete Öhre. Jetzt werden Metallknöpfe fast nur aus Blech durch
Ausschneiden von runden Scheiben und Prägen derselben erzeugt. Die Bildung des Öhrs erfolgt dabei gewöhnlich
durch Ausprägen eines kleinen Buckels, der quer durchlöchert wird. Sie sind entweder massiv oder hohl, d. h. aus zwei
Scheiben (Ober- und Unterboden) gebildet, welche durch Umkrempen vereinigt
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und durch eine zwischengelegte Pappscheibe steif gemacht werden. Zahlreiche Erfindungen beschäftigten sich mit einem Ersatz
der Öhre, und man hat selbst durch Anwendung von Schrauben oder durch Nietung das Annähen der Knöpfe zu ersparen gesucht. Überzogene
Knöpfe werden jetzt meist auch mit Hilfe von Metall aus mehreren Teilen dargestellt (überzogene Maschinenknöpfe)
und die Öhre durch ein aus dem Unterboden hervorragendes Beutelchen ersetzt. Die Arbeitsmittel der Knopffabrikation waren
früher sehr einfach; nach dem Vorgang Englands aber wurden mehrfach Maschinen eingeführt, von denen die zur Verfertigung
der Öhre aus Draht besonderes Interesse erregen.
Porzellanknöpfe werden aus sehr fein gepulvertem, durch Digestion mit Salzsäure von Eisenoxyd gereinigtem
Feldspat, bisweilen unter Zusatz von Knochenasche, in der Weise gefertigt, daß man die trockne, pulverige Masse in einer Schraubenpresse
formt, welche in entsprechenden Vertiefungen einer Metallplatte das Pulver zusammendrückt und zugleich die vier Löcher durchsticht.
Mit jedem Niedergang werden ca. 500 Knöpfe verfertigt, und dies kann in einer Minute zwei- bis dreimal geschehen.
Man brennt dann die in Muffeln und verziert sie mit Zeichnungen. Auch Knochen, Horn, Schildpatt, Elfenbein, Perlmutter, Holz, Kokosnußschale,
Glas, Achat und andre Steine etc. werden zu Knöpfen verarbeitet, und besondere Wichtigkeit besitzt das vegetabilische
Elfenbein, welches vielfach gefärbt und dann durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure äußerlich
in eine dem Pergamentpapier entsprechende Substanz verwandelt wird, und neuerdings das Celluloid sowie Ölpappe. Übersponnene
Knöpfe werden meist durch Handarbeit hergestellt.
Vgl. Isensee, Knopffabrikation (Weim. 1862).
bilden in ihrer Gesamtheit einen sehr bedeutenden Handelsartikel und beanspruchen eine ansehnliche und vielseitige
Industrie, da sie aus den verschiedensten Materialien und in den verschiedensten Formen hergestellt werden.
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Nach denselben kann man sie in drei große Hauptgruppen einteilen:
1) K. aus Metall, 2) K. aus über Scheiben oder Ringe gesponnenen Fäden oder mit Zeug überzogen, 3)
K. aus Glas, Porzellan, Steinnuß, Horn, Bein, Perlmutter u. s. w. Die einzelnen Sorten hier näher zu beschreiben, ist bei der
übergroßen Mannigfaltigkeit derselben nicht möglich, wir erwähnen deshalb nur, daß für die erstgenannten
K. (aus Metall) Barmen, Lüdenscheid, Iserlohn, Leipzig, Berlin, Lübeck, Hannover u. s. w.
als Hauptfabrikationsorte in Betracht kommen, und daß - durch die trefflichen Waren dieser Plätze die früher tonangebende
englische Industrie (namentlich Birmingham) so ziemlich vom deutschen Markte verdrängt ist.
Österreich liefert, sowie Frankreich ebenfalls gute und zahlreiche Sorten von Metallknöpfen. Die besponnenen
und überzogenen K. werden meist mittels Maschinen hergestellt und kommen in großen Mengen aus England (London, Birmingham,
Sheffield) in den deutschen Handel, doch blüht in Deutschland auch diese Industrie in den angegebenen und zahlreichen anderen
Orten. K. aus Glas, Porzellan u. s. w. werden je nach der leichteren Beschaffung der betr.
Rohmaterialien an den verschiedensten Orten hergestellt. So sind für Horn, Kokos, Perlmutter, Papier-maché Sorau, Annaberg,
Legau in Bayern, Lüdenscheid, Rheda in Westfalen, Iserlohn, Wien zu nennen, für Bein u. a. Absam in Tirol, für Glas, namentlich
in geschliffenen Sorten, Gablonz in Böhmen. Frankreich hat bedeutende Knopffabrikation in Paris und
eine berühmte Fabrikationsstätte für Perlmutterknöpfe in dem Dorfe Audeville (Depart.
Oise), in England ist Birmingham der Hauptsitz der Knopffabrikation. - Die für übersponnene und überzogene K. erforderlichen
Knopfformen aus Holz, Knochen, Blei, Blech u. s. w. werden zu acht Dutzenden auf Schnüren gereiht im
Handel geführt. Thüringen, der Harz, das sächs. Erzgebirge liefern hölzerne Knopfformen in Masse, Nürnberg bleierne
u. s. w. - Zoll: K. ganz oder teilweise aus edlen Metallen, Korallen, Edelsteinen und echten Perlen s. Tarif Nr. 20 a;
K. von
echt vergoldeten, versilberten oder mit Gold oder Silber belegten unedlen Metallen Nr. 20 b 1;
K. von Eisen 6 e 3 β,
von Kupfer oder nicht verniertem Messing Nr. 19 d 2, von verniertem Messing, Aluminium, Nickel, Alfenide und ähnlichen Legierungen
Nr. 19 d 3;
K. von Blei Nr. 3 d, von Zink Nr. 42 d, von Zinn Nr. 43 d;
K. von Holz, Horn und ähnlichen Schnitzstoffen
Nr. 13 g, von Bernstein, Celluloid, Elfenbein, Jet, Lava, Meerschaum, Perlmutter und Schildpatt Nr. 20 b 1. Übersponnene oder
mit Zeugstoff überzogene K. mit Unterlagen von Holz, Horn, Metall u. dgl. Nr 20 c 3. Knopfformen
von Holz s. Nr. 13 d und Nr. 13 f.