Knochenlade
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s. Knochenbrand. [* 2]
Knochenlade
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Knochenlade,
s. Knochenbrand. [* 2]
[* 2] (Nekrosis), das Absterben eines Knochens oder Knochenteils, das Aufhören aller Lebens- und Ernährungsvorgänge in demselben, welches durch Verletzungen, Entzündungen des Knochens und der umgebenden Weichteile, durch Embolie, bei Syphilis, Typhus und andern schweren Ernährungsstörungen eintreten kann. Ein solcher nekrotischer Knochenteil, den man auch wohl, wenn er nur ein Stück des ganzen Röhrenknochens ist, einen Sequester [* 3] (Fig. b, S. 878) nennt, gleicht einem durch Macerieren präparierten und von allen Weichteilen, Beinhaut, Knorpel, [* 4] Mark und Gefäßen, befreiten, glatten Knochen, [* 5] wie ihn die anatomischen Sammlungen aufbewahren. Zuerst noch im Zusammenhang mit dem Lebenden, wird der Sequester bald, wie jedes brandige Gewebstück, durch eine »demarkierende« Entzündung, d. h. durch Bildung eines weichen Granulationsgewebes, aus der gesunden Umgebung exfoliiert, d. h. losgetrennt, und liegt dann von etwas Eiter umspült lose in einer Höhle. Ist der ganze Knochen, z. B. ¶
das Schienbein, dem Knochenbrand verfallen, so wird die Höhlenwand von der übrigbleibenden Beinhaut gebildet; ist nur ein kleines Stück aus der festen Knochenrinde ausgestoßen, so liegt es mitten in harter Knochensubstanz; in beiden Fällen kann die Beinhaut von außen her neue Knochenmassen an die Höhlenwand anbilden, so daß das lose Stück hierdurch gleichsam eingesargt wird. Diese dicke Knochenschale hat man diesem Bild entsprechend die Totenlade, Knochenlade (capsula sequestralis, [* 2] Fig. a) genannt.
Sie ist selten eine fest geschlossene Kapsel, sondern meist vielfach durchlöchert, so daß man durch die beim Knochenbrand bestehenden Eiterfisteln der Weichteile mit einer Sonde den beweglichen Sequester durch die Totenlade hindurch fühlen kann. Eine Heilung kann, da der Sequester nicht von selbst verschwindet, nur durch Aufmeißeln der harten Schale und Entfernung des abgestorbenen Splitters erzielt werden. Ist dies geschehen, so erfolgt meist eine Ausfüllung der Höhle mit weichem, später verknöcherndem Gewebe, [* 7] und wenn auch oft durch Knochenauflagerungen sonderbare groteske Formen des Knochens entstehen, so kehrt doch die Brauchbarkeit wieder, die Haltbarkeit ist sogar noch durch die Neubildung verstärkt. Eine eigentümliche Form des Knochenbrandes ist die sogenannte Phosphornekrose (s. d.).