Knochenaus
wuchs
(Knochengeschwulst,
Exostose), eine in der Hauptsache aus Knochensubstanz bestehende krankhafte
Neubildung,
welche sich am äußern
Umfang eines
Knochens entwickelt. Der Knochenaus
wuchs wird am häufigsten im jugendlichen
Alter und zwar am
Unterkiefer,
an den großen Röhrenknochen der Extremitäten, am Schädeldach,
Becken und nicht selten an den Wirbelkörpern
beobachtet. In Bezug auf Form und
Umfang der Knochenaus
wüchse kommen die größten Unterschiede vor.
Sie können von der
Größe einer
Linse
[* 2] bis zum
Umfang einer
Faust und darüber anwachsen, manchmal sind sie glatt, manchmal
uneben oder wie
Blumenkohl höckerig zerklüftet. Die
Ursache der
Bildung eines Knochenaus
wuchses liegt
in einem
Reiz der knochenbildenden
Gewebe,
[* 3] der
Beinhaut oder des Gelenkknorpels oder des
Knochenmarks. Derselbe ist meist unbekannter
Natur, zuweilen liegt eine
Verletzung,
Stoß oder
Fall zu
Grunde, zuweilen entsteht der auf dem
Boden einer allgemeinen
Syphilis.
Am besten gekannt sind die mitunter am ganzen
Skelett
[* 4] zahlreich auftretenden Knochenaus
wüchse, die
Exostoses
supracartilagineae, welche nach
Virchow ihre Entstehung einer unregelmäßigen
Verknöcherung im jugendlichen
Alter verdanken,
wobei kleine abgesprengte Knorpelinseln zuerst zu
Knorpelgeschwülsten auswachsen, die später verknöchern. Der Knochenaus
wuchs ist eine
an sich gutartige
Neubildung, die nur durch ihren Sitz, z. B. durch
Druck auf Nervenstämme,
Gelenke etc., lästig,
ja sogar gefährlich werden kann. Nur im letztern
Fall erfordert ein Knochenaus
wuchs die operative
Entfernung.