Kneller
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Gottfried von (oder Kniller), Maler, geb. zu Lübeck, [* 2] widmete sich in Amsterdam [* 3] unter dem Rembrandtschüler Ferdinand Bol der Malerei und ging dann nach Rom und [* 4] Venedig, [* 5] wo er sich anfangs in der Historienmalerei ausbildete, nachher aber fast ausschließlich dem Porträtfach widmete. Nach kürzerm Aufenthalt in München, [* 6] Nürnberg [* 7] und Hamburg [* 8] als Porträtmaler ließ er sich 1676 in London [* 9] nieder und ward dort 1680 erster Hofmaler. 1684 folgte er einer Einladung Ludwigs XIV. nach Paris, [* 10] um die königliche Familie zu porträtieren. Nach England zurückgekehrt, ward er vom König Wilhelm III. zum Ritter und von Georg I. unter dem Titel von Whitton 1715 zum Baronet ernannt; ¶
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auch Kaiser Joseph I. erhob ihn in den Adelstand. Er starb in London und erhielt in der Westminsterabtei ein Denkmal. Seine in England sehr häufigen Porträte, [* 12] in denen er sich A. van Dyck zum Muster nahm, sind glatt, geleckt, echte Abbilder seiner oberflächlich eleganten Zeit.