Knappe
(Schildknappe,
Knecht), im
Mittelalter ritterbürtige junge Leute, die bei einem
Ritter das
Waffenhandwerk erlernten; da sie häufig den
Schild
[* 2] (franz. écu) trugen, wurden sie auch Schildträger (écuyers) genannt.
Sie begannen ihre Lehrzeit meist schon mit dem 8. Lebensjahr und wurden mit dem 14. unter feierlichem
Zeremoniell und Überreichung
eines geweihten
Schwerts durch Priesterhand vor dem
Altar
[* 3] zu Knappen
ernannt. Der Knappe
mußte nun seinem
Herrn bei Anlegung der
Rüstung
[* 4] (s. d.) behilflich sein und ihn auf allen Kriegszügen und zu den
Turnieren begleiten, die Instandhaltung der
Waffen,
[* 5]
Pflege der
Pferde
[* 6] überwachen, ihm die
Waffen zum
Kampf reichen und in jeder
Beziehung für ihn sorgen, ihm auch in Kampfesgefahr mit dem
Schwert oder der
Streitaxt
Hilfe leisten, doch
durfte er die
Lanze nicht führen. Hatte er das 21. Lebensjahr erreicht und sich durch
Mut und
Treue ausgezeichnet, so empfing
er den
Ritterschlag. Der
Name Knappe
übertrug sich später auch auf
Lehrlinge anderer Lebenskreise, so spricht
man von Mühlknappen
, Bergknappen etc.