Knallgas,
im weitern Sinne jedes explodierende Gemenge aus zwei Gasen, die sich unter heftiger Wärmeentwicklung chemisch verbinden, wie z. B. Wasserstoff und Chlor, die sich durch Einwirkung des direkten Sonnenlichts unter lautem Knall zu Salzsäure vereinigen; im engern Sinne ist Knallgas ein Gemenge von zwei Volumen Wasserstoffgas mit einem Volumen Sauerstoffgas (Hydrooxygengas) oder fünf Volumen atmosphärischer Luft. Dieses Gasgemenge explodiert beim Anzünden heftig.
Die mechan. Wirkung beruht auf der plötzlichen Ausdehnung, die der gebildete Wasserdampf durch die momentan entwickelte Verbrennungswärme erleidet. Durch eine feine Spitze kann man aber das in einer beständigen Flamme herausbrennen lassen (Knallgasgebläse), wenn man Sorge trägt, daß die beiden getrennt (aus verschiedenen Gasometern) zuzuführenden Gase sich erst an der Entzündungsstelle vermischen. Die durch das Knallgasgebläse entwickelte Hitze ist so bedeutend, daß mit Hilfe derselben Substanzen geschmolzen werden können, die in allen andern Feuerungen unschmelzbar sind, wie Platin, Thonerde, Kieselsäure. Leitet man die Knallgasflamme auf einen Kreidecylinder, so kommt dieser ins Weißglühen und verbreitet dabei ein strahlendes Licht von größter Intensität (Hydrooxygengaslicht, s. auch Drummonds Kalklicht). Man bedient sich der Knallgasgebläse auch zum Löten von Platin, Blei u. dgl.