Klumpfuß
[* 2] (Knollfuß, Dahlfuß, Talipes varus), diejenige Deformität, wobei sich der Fuß so um seine Längenachse dreht, daß sich der innere Fußrand erhebt, der äußere nach unten weicht und die Fläche der Sohle mit dem Rücken des Fußes mehr oder weniger perpendikulär zu stehen kommt. Die Zehen sind stark gebogen, der Rücken des Fußes ist mehr konvex, die Fußsohle mehr konkav, die Ferse in die Höhe gezogen und nach innen gerichtet, so daß sie den Boden nicht berührt. Der ganze Fuß befindet sich in einer vermehrten Adduktion. Auf dem Rücken des Fußes bemerkt man eine starke Hervorragung, die durch den Kopf des Sprungbeins gebildet wird; die Achillessehne ist bedeutend gespannt. Die Kranken können nicht mit der Fußsohle auftreten, sondern nur mit dem äußern Fußrand und zwar mit dem ¶
mehr
mittlern Teil desselben, wo sich gewöhnlich eine bedeutende Schwiele befindet. Das Übel ist in der Regel angeboren, kann
sich aber auch nach der Geburt entwickeln, wenn z. B. der Fuß wegen Geschwüren u. dgl. längere Zeit in einer
bestimmten Lage gehalten und dadurch das Gleichgewicht
[* 4] zwischen den Streck- und Beugemuskeln aufgehoben wird.
Die Heilanzeigen bestehen in der Wiederherstellung des natürlichen Antagonismus zwischen den betreffenden Muskelgruppen und
in der Geraderichtung des Fußes durch mechanische Vorrichtungen, wobei die subkutane Durchschneidung der widerstrebenden
Muskeln
[* 5] und Sehnen gewöhnlich vorweg vorgenommen werden muß. Um den Fuß in seiner normalen Stellung zu erhalten oder ihn allmählich
in dieselbe zurückzuführen, sind verschiedene Verbände und Maschinen angegeben worden, unter welchen
die mit einem festen Schuh versehene Klumpfuß
maschine die bekannteste ist.