Kluckhohn
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August, Historiker, geb. zu Bavenhausen im Fürstentum Lippe, [* 2] studierte in Heidelberg [* 3] unter Häusser und in Göttingen [* 4] unter Waitz Geschichte, habilitierte sich 1858 in Heidelberg als Dozent der Geschichte, siedelte aber schon im Herbst d. J. nach München [* 5] über, um die Redaktion des kritischen Teils der »Historischen Zeitschrift« von v. Sybel zu übernehmen, und trat dann als Mitarbeiter bei der Historischen Kommission ein, erst bei den Reichstagsakten, dann bei der Herausgabe der »Wittelsbachischen Korrespondenz«, von der er die »Briefe Friedrichs des Frommen, Kurfürsten von der Pfalz« (Braunschw. 1868-72, 2 Bde.) herausgegeben hat.
Nachdem sich Kluckhohn
1860 als
Dozent der Geschichte an der
Universität
München habilitiert hatte, ward er 1865 außerordentlicher
Professor und ging 1869 als ordentlicher
Professor an die technische
Hochschule über, während
er an der
Universität als
Honorarprofessor
weiter wirkte. Auch wurde er Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften und der
Historischen Kommission. 1883 ward er als ordentlicher
Professor der Geschichte nach
Göttingen berufen. Er schrieb: »Die Geschichte des
Gottesfriedens« (Leipz. 1857);
»Wilhelm III., Herzog von Bayern-München, der Protektor des Baseler Konzils« (»Forschungen zur deutschen Geschichte«, Bd. 2, Götting. 1861);
»Ludwig der Reiche, Herzog von Bayern-Landshut« (Nördling. 1865),
eine von der Historischen Kommission gekrönte Preisschrift;
»Friedrich der Fromme, Kurfürst von der Pfalz« (Nördling. 1876-79);
»Luise, Königin von Preußen« [* 6] (Berl. 1876);
»Blücher« (das. 1879) und verschiedene Abhandlungen über die pfälzische Geschichte und die Geschichte des Unterrichtswesens in Bayern [* 7] in den Schriften der bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Aus dem handschriftlichen Nachlaß Westenrieders gab er dessen »Denkwürdigkeiten und Briefe« heraus (Münch. 1882). Gegenwärtig ist er mit der Geschichte Deutschlands [* 8] von der Reformation bis zum Westfälischen Frieden für die Heeren-Ukertsche Staatengeschichte beschäftigt.