Klœnthalersee
(Kt. und Gem. Glarus). 828 m. Einer der schönsten Alpenseen, im mittleren Teil des Klönthals; 1¼ Stunden w. über Glarus gelegen. Er hat einen Flächeninhalt von 1,8 km2, eine Länge von 2,8 km, eine Breite von 0,3-0,8 km und eine grösste Tiefe von 33 m. Auf der N.-Seite, wo das Klönthalsträsschen sich überall dicht dem Seerande anschmiegt, wird das Ufer durch den steilen Waldhang der Deyenkette gebildet; auf der S.-Seite dagegen dehnt sich ein ziemlich breiter, durch die Ablagerungen der Bäche aufgeschütteter und mit Wiese und Wald bekleideter. Ufersaum aus, hinter dem die Glärnischwände jäh aufsteigen. An einer einzigen Stelle nahe am W.-Ende, beim sog. Bärentritt, tauchen die Felsen direkt in den See. Wenig östl. von diesem Punkt erinnert ein roher, mit einer Inschrift versehener Block an den Zürcher Idyllendichter Salomon Gessner, der die Einfachheit des Hirtenlebens besungen hat. Ganz in der Nähe ist auch die Stelle, wo im 16. Jahrhundert eine zeitlang der Eisenoolith des Dogger zur Gewinnung von Eisen ausgebeutet wurde. Der See ist ziemlich reich an Fischen; er beherbergt davon 7 Arten, nämlich den Hecht, die Seeforelle, Flussforelle, Trüsche, Ellritze, den Groppen und Barsch. (Vergl. Heuscher, J. Untersuchungen über die biologischen und Fischereiverhältnisse des Klönthalersees. Pfäffikon 1903).
Der See, den von der zweiten Hälfte Oktober bis Ende Februar kein Sonnenstrahl mehr trifft, gefriert gewöhnlich schon Anfangs Dezember zu und taut erst im März oder April wieder auf. Das Eis wird seit längerer Zeit in grossem Massstab ausgebeutet und teils sofort exportiert, teils in grossen Holzbaraken aufgespeichert. Der Eisexport nahm in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts grosse Dimensionen an, ist jedoch in letzter Zeit stark zurückgegangen. Um den See im Winter als Reservoir für die Fabriken in Biedern und Netstal benutzen zu können, hat die Löntschkorporation (Vereinigung der Fabrikbesitzer am Löntsch) einen etwa 400 m langen Stollen durch den Sackberg führen lassen, durch den das Seeniveau um etwa 7 in gefällt werden kann.
Der See ist durch einen grossen Bergsturz aufgestaut worden, der sich in postglazialer Zeit von der O.-Seite des Deyenstockes losgelöst hat, und bedeckte einst das ganze Thal von der Sackbergbarriere bis zur Vereinigung von Rossmatterthal und Richisauerthal in einer Länge von 7 km. Zu jener Zeit war er, wie dies durch hoch über dem heutigen Niveau liegende Bachdeltas bewiesen wird, 80 bis 90 m tief. (Vergl. den Art. Klœnthal).