Klinik
(griech.), eigentlich der Unterricht am Krankenbett (griech. kline); dann eine Anstalt, welche den Zweck hat, den Studierenden die Krankheiten in Natur vorzuführen und die Erkennung und Behandlung derselben am Krankenbett zu lehren sowie die Wirkungsart der Arzneimittel zu zeigen. Es gibt dreierlei Arten von klinischen Anstalten: 1) Die eigentliche oder stationäre Klinik ist ein Hospital, dessen Patienten als Unterrichtsmaterial verwendet, d. h. unter Anleitung und Aufsicht des ärztlichen Vorstands und seiner Assistenzärzte von den Studierenden untersucht und behandelt werden. 2) Bei der Poliklinik (Stadtklinik) dagegen werden die Kranken in ihren Wohnungen in der Stadt von den klinischen Praktikanten unter Aufsicht des Lehrers behandelt, indem der Lehrer den geübten Praktikanten die Kranken zur eignen Behandlung übergibt, jedoch nicht, ohne sich selbst von Zeit zu Zeit von dem Verlauf der Krankheit zu unterrichten, über schwierige Fälle Rücksprache mit den Praktikanten zu nehmen und die Rezepte von Tag zu Tag einer Revision zu unterwerfen. 3) Die ambulatorische Klinik endlich besteht darin, daß Kranke oder Berichterstatter von bestimmten Krankheitsfällen sich an einem bestimmten Ort versammeln und hier die ärztlichen Verordnungen entgegennehmen. - Kliniker, Lehrer (auch Praktikant) in der Klinik.