Kleine Antillen
6 Wörter, 45 Zeichen
Kleine
Antillen,
die Reihe großer und kleiner
Inseln, welche im O. Zentralamerikas einen großen Halbkreis bilden, der sich
in einer Länge von 3340 km von 10 bis 23° 30' nördl. Br. und 60 bis 85° westl. L. v. Gr. oder von der
Nordostküste Yucatans südöstlich bis an die Mündungen des Orinoko erstreckt und das Karibische Meer fast wie einen Landsee
umschließt. Eingeteilt werden diese Inseln in die Großen Antillen
, nämlich Cuba, Jamaica, Haïti
[* 4] und Puerto Rico, und
in die Kleinen Antillen
, welche als »Inseln im Wind« (Isles sous le vent, Islas barlo viento) von den Jungferninseln bis nach Trinidad
und als »Inseln unter dem Wind« (au vent, sotto viento) von Trinidad längs der Küste Venezuelas westwärts bis Oruba reichen.
Nur die Engländer (und mit ihnen wohl auch deutsche Seefahrer) beschränken den Ausdruck »Inseln im Wind«
(Windward Islands) auf die Inseln im N. von Martinique und bezeichnen mit »Inseln unter dem Wind« (Leeward Islands) die kleinen
südlichen Inseln bis Trinidad. Die Antillen
mit den Bahamainseln bilden Westindien (s. d.). Ihren Namen verdanken die Antillen
einer fabelhaften
Insel Antiglia, welche seit 1424 auf Seekarten einen Platz gefunden hatte und halbwegs zwischen Lissabon
[* 5] und Japan
[* 6] liegen sollte. Auf Peter Martyrs Vorschlag wurde dieser Name auf die von Kolumbus entdeckten Inseln übertragen. Die Kleinen
Antillen
werden auch »Karibische Inseln« genannt, nach den streitbaren Kariben (s. d.), die sie meist bewohnten.
Vgl. Westindien (mit Karte) und die Artikel über die einzelnen Inseln.