Kleanthes
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stoischer Philosoph aus Assus in Kleinasien, mußte sich anfangs in Athen [* 2] seinen Unterhalt durch Lohnarbeit verdienen und genoß dann lange Jahre den Unterricht Zenos, dessen Nachfolger er um 264 v. Chr. wurde. Mit seinem Schüler Chrysippus (s. d.) geriet er später in einen heftigen Streit. Er soll sein Leben freiwillig geendet haben. Abweichend von den übrigen Stoikern nahm er die Sonne [* 3] als herrschendes Weltprincip an. Auch scheint er sich entschiedener als die übrigen Stoiker an Heraklit angelehnt zu haben. Von seinen vielen Schriften hat sich sein in Hexametern verfaßter «Hymnus an den Zeus» [* 4] (hg. von Schäfer in den «Poetae gnomici», Lpz. 1817, von Schwabe, Jena [* 5] 1819, und Sturz und Merzdorf, Lpz. 1835) vollständig erhalten, der sich durch warmes religiöses Gefühl und erhabenen Schwung auszeichnet.