Klangfarbe.
Die verschiedenartige Klangfarbe
der
Töne unsrer
Musikinstrumente erklärt sich, wie die Untersuchungen
von
Helmholtz
(»Lehre
[* 2] von den Tonempfindungen«) festgestellt haben, in der Hauptsache aus der verschiedenartigen
Zusammensetzung
der
Klänge, sofern manche
Klänge
(Glocken,
Stäbe) ganz andre
Beitöne haben als die für die Kunstmusik bevorzugten der
Saiten-
und
Blasinstrumente, bei diesen aber die verschiedenartige Verstärkung,
[* 3] resp. das Fehlen einzelner
Töne der Obertonreihe eine ähnliche Veränderung bewirkt.
Die verschiedenartigen Klangfarben
der Menschenstimme hängen teilweise von der
Beschaffenheit der
Stimmbänder und teils von
den Resonanzverhältnissen der
Mund- und Nasenhöhle ab. Die zahlreichen Abstufungen der
Vokale sind ebenso viele verschiedenartige
Klangfarben.
Mit
Recht betont indes v.
Schafhäutl (»Allgemeine musikalische
Zeitung« 1879), daß auch das
Material, aus
welchem ein
Musikinstrument gefertigt ist, großen Einfluß auf die Klangfarbe
hat, und daß z. B.
eine
Trompete von
Holz
[* 4] oder
Pappe anders klingt als eine ganz gleich geformte von
Metall. Diese letztern Unterschiede der Klangfarbe
nennt
man
Timbre. Hier spielen die Molekularschwingungen der
Masse des
Instruments eine große
Rolle, wie vom Resonanzboden
der Saiteninstrumente her hinlänglich bekannt ist (s.
Schall).
[* 5]
Vgl. G.
Engel, Über den
Begriff der Klangfarbe
(Halle
[* 6] 1887).