Kjerulf
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Theodor, Geolog, geb. zu Christiania, [* 2] studierte dort und in Kongsberg Bergwissenschaft, machte seit 1849 geologische Reisen und erhob sich bald, auf Ergründung positiver Thatsachen gerichtet, über die unklarere, phrasenreiche Anschauungsweise der damals herrschenden Schule. Namentlich brachte er schon damals von Island [* 3] wertvolle Resultate zurück. 1851-53 arbeitete er in den chemischen Laboratorien in Bonn [* 4] bei G. Bischof und in Heidelberg [* 5] bei R. Bunsen und kehrte nach wiederholten Reisen in seine Heimat zurück, in welcher er, seit 1857 mit Dahll, seine schon früher begonnenen geognostischen Kartierungsarbeiten und Profilaufnahmen fortsetzte, manche geologische Arbeiten veröffentlichte und 1858 die Professur für Mineralogie und Geologie [* 6] an der Universität und die Direktion ¶
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der geologischen Landesuntersuchung übernahm. Er schrieb: »Das Christiania-Silurbecken« (1855);
»Iagttagelser over den glaciale Formation i det sydlige Norge« (mit M. Sars, 1860);
»Weiwiser ved geologiske Excursioner i Kristiania [* 8] omegn« (1865);
»Om Skuringsmärker, Terrasser, Grundgebirge, Sparagmitgebirge« (1870-72, 2 Bde.);
»Om Trondhjems Stifts Geologie« (1875);
»Über die Kennzeichen der Stratifikation« (1877);
»Udsigt over det sydlige Norges Geologie« (1879);
»Die Geologie des südlichen und mittlern Norwegen« [* 9] (deutsch von Gurlt, Bonn 1880).
Auch lieferte er die »Geolog. Kart over Kristiania omegn« (2. Aufl. 1866), eine Übersichtskarte des südlichen Norwegen (2. Aufl. 1878), das Merakerprofil (1882), das Grundgebirgsprofil am Mjösen (1885) u. a.