Kirschwasser
,
gegorner und destillierter
Kirschsaft, wird auf der ganzen mittelschweizerischen
Hochfläche, besonders längs des Nordabhanges der
Alpen
[* 2] und im
Jura, auch im
Schwarzwald und Elsaß, produziert. Am meisten
geschätzt ist das Kirschwasser
des
Zuger
Landes, des
Frickthals und von Baselland. Man verarbeitet besonders eine schwarze, süße, weiche,
rotstielige Kirsche, pflückt sie ohne Stiele, unterwirft sie in Fässern oder Zementgruben der
Gärung,
verschließt die Behälter, sobald kein
Gas mehr entweicht, und destilliert im
Winter aus kupfernen
Blasen, wobei man den
Vorlauf
in die
Blase zurückgibt und die
Destillation
[* 3] unterbricht, sobald das Destillat nicht mehr stark genug ist. In manchen Gegenden
werden die Kirschkerne besonders zerquetscht, doch entwickelt sich auch ohne diese Maßregeln der charakteristische
Bittermandelgeruch. Kirschwasser
hat 18-24°
Cartier und verliert im
Alter den herben
Geschmack. 1 Ztr. Kirschen liefert 5-7
Lit. Kirschwasser
von
20°
Cartier. Unter Kirschwasser
versteht man auch ein verdünntes
Bittermandelwasser.