Kiptschak
,
russ.
Kyptschak, auch wohl
Kaptschak, einer der ältesten und am weitesten westwärts vorgerückten
Stämme
des Türkenvolks, dessen
Name auch auf seine Wohnsitze übertragen wurde. Das von den Mongolen gegründete Chanat Kiptschak
oder
Reich der
Goldenen Horde reichte in Europa
[* 2] von den Vorhöhen des
Kaukasus nordwärts bis zur mittlern Wolga
und der
Kama, westwärts in das
Innere
Rußlands und ostwärts bis an den
Ural, in
Asien
[* 3] gegen O. bis an die Dsungarei, gegen
N. an
Sibirien, gegen
S. an den Kaspi- und
Aralsee, den
Syr-darja (Jaxartes), Sary-su und
Tschu in
Turan.
Bereits 1222 hatten sie das Land zu beiden Seiten der untern Wolga sowie nach Besiegung der
Russen und
Polowzer in der
Schlacht an der Kalka die Pontische
Steppe bis an den
Dnjepr verheert und machten sich unter Dschingis
Chans Enkel
Batu Chan (s. d.) fast ganz
Rußland zinsbar. Dieser gründete 1242 Sarai oder Serai als Haupt-
und Residenzstadt von Kiptschak
, von wo aus die mächtigen Chane vom 13. bis 15. Jahrh.
nicht nur
Rußland, sondern auch die westlichern
Länder in Schrecken setzten. Die Stadt wurde im 15. Jahrh. zerstört und
war jahrhundertelang verschollen. Erst
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