und
Wipper (v. niederd. kippen, d. h.
abschneiden, und wippen, d. h. schnellen, so in die Wagschale werfen, daß diese
sinkt), im 17. Jahrh. Benennung derjenigen Münzherren, welche das gute
Geld einschmolzen und geringhaltiges ausprägten.
Dieses Unwesen herrschte besonders zur Zeit des Dreißigjährigen
Kriegs, und der Wert des guten
Geldes stieg dadurch so sehr,
daß 1621 ein guter
Thaler 7-8 und 1623 sogar 16-20 Thlr. galt.
Daher nannte man den Zeitraum von 1621 bis 1623 vorzugsweise
die Zeit der Kipper u. W., leichte und verfälschte
Münzen
[* 2] aber Kipper- oder Kipfergeld.
und Wipper (von Kippen, d. h. Geld beschneiden, und Wippen, d. h. wägen), im 17. Jahrh.
diejenigen Münzherren, welche das gute Geld einschmolzen und geringhaltiges ausprägten. Besonders zu Beginn des Dreißigjährigen
Krieges wurde von den deutschen Münzherrschaften eine solche Masse schlechter kleiner Münzen ausgegeben, daß der vollwichtige
Speciesthaler (ursprünglich = 68 Kreuzer) schließlich auf den Nominalwert von 600 Kreuzer (in der
vorherrschenden schlechten Münze) stieg. 1623 wurde durch die vereinten Bemühungen mehrerer Kreise
[* 5] diesem Unwesen gesteuert
und der Speciesthaler auf 90 Kreuzer herabgebracht; jedoch fand auch in der Folgezeit noch eine langsame Münzverschlechterung
statt, bis durch den preuß. Thalerfuß und den Konventionsfuß (s. d.) um die Mitte des 18. Jahrhunderts
das deutsche Geldwesen feste Grundlagen erhielt. (S. auch Heckemünze.)