Kineas,
griech. Redner und Staatsmann, ein geborner Thessalier und Schüler des Demosthenes in Athen, trat in die Dienste des Königs Pyrrhos von Epirus, dem er durch seine diplomatische Gewandtheit so viel nützte, daß man zu sagen pflegte, des Kineas Beredsamkeit habe ihm mehr Städte geöffnet als die eignen Waffen. Als Pyrrhos Italien erobern wollte (280 v. Chr.), sandte er Kineas mit 3000 Mann nach Tarent voraus und schickte ihn dann nach der Schlacht bei Herakleia mit Friedensanträgen an den römischen Senat, den er Pyrrhos als eine Versammlung von Königen schilderte. Später, im J. 279, geleitete er die römischen Kriegsgefangenen nach Rom und machte hier, wiewohl vergeblich, neue Friedensvorschläge. Ehe Pyrrhos nach Sizilien übersetzte, wurde Kineas abgeschickt, um mit den dortigen Städten Unterhandlungen anzuknüpfen. Später wird seiner nicht mehr gedacht.