(Kt. Basel Land,
Bez. Sissach).
580 m. Gem. und Dorf, auf einer Terrasse am linksseitigen Gehänge des Eithales; 4,3 km sö. der
Station
Sommerau der Linie
Olten-Basel. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen
Sommerau-Zeglingen. 18
Häuser, 116 reform.
Ew. Kirchgemeinde Kilchberg-Rünenberg-Zeglingen. Landwirtschaft.
Dorf: 34
Häuser, 215 Ew. Starke industrielle Tätigkeit: zwei mechanische Schreinereien, je eine Baumwollspinnerei, mechanische
Werkstätte, Bootbauerei, Schokoladefabrik und ein grosses photographisches Atelier, das sich speziell
auf Landschaftsaufnahmen verlegt. Im
Mönchhof eine private Irrenheilanstalt mit 170 Kranken.
Die prächtige Lage und Nähe
der Stadt
Zürich ziehen zahlreiche Geschäftsleute aus Zürich
an, die sich hier schöne
Villen erbaut haben. Im 18. Jahrhundert bestand
im
Schoren eine Porzellanfabrik, deren schönste Produkte heute im schweizer. Landesmuseum zu Zürich
aufbewahrt
werden. Bei
Bendlikon steht eine mächtige Weide (Salix alba) von 7 m Stammesumfang und 25 m
Höhe. Einzelfund aus der
Stein-
und der Bronzezeit; in der
Lebern Alemannengräber. Kilchberg hatte weder eine Burg noch eigne Edle und war zuerst Eigentum
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der Freiherren von Eschenbach und Schnabelburg; 1406 ging es an die Stadt Zürich über und wurde deren Obervogtei Horgen zugeteilt.
Das nach den Memorabilia Tigurina zuerst den Edeln von Hottingen zustehende Kollaturrecht der Kirche zu Kilchberg kam 1408 an
das Kloster Kappel und nach der Reformation an Zürich,
dessen Rat die Pfarrer ernannte, während sie ihre Besoldung
aus dem Fonds des Kappelerhofes bezogen. Das Dorf im alten Zürichkrieg 1443 von den Eidgenossen verbrannt und im Kriegsjahr 1799 ebenfalls
stark mitgenommen. Hier lebte der berühmte Zürcher Dichter und Novellist Konrad Ferdinand Meyer (1825-1898) von 1875 an
bis zu seinem Tod. Seine Ruhestätte auf dem Kilchberger Friedhof ist mit einem einfachen aber vornehmen
Denkmal geschmückt.