Bergkristallbrocken, die durch Rollung in Flüssen abgerundet worden sind, wie Donau- und Rheinkiesel, wozu auch
die sogen. böhmischen, Bristoler, Buxtoner, Marmaroscher, Stolberger, ungarischen und Wasserdiamanten gehören;
dann jedes Geschiebe
von Quarz oder einem quarzartigen Mineral.
(Silicium, Silicon) Si, chemisch einfacher Körper, findet sich nicht im freien Zustand in der
Natur, sondern nur mit Sauerstoff verbunden
mehr
als Kieselsäureanhydrid SiO2 (Quarz, Opal, Feuerstein etc.) und in Form kieselsaurer Salze (Silikate), welche die
artenreichste Klasse der Mineralien bilden. Nächst Sauerstoff ist Kiesel der Hauptbestandteil der Erdrinde. Aus Kaliumsiliciumfluorid
wird Kiesel durch Kalium als braunes amorphes Pulver abgeschieden, welches der Salpeter- und Schwefelsäure widersteht, beim Erhitzen
an der Luft zu Kieselsäure verbrennt und sich unter Entwickelung von Wasserstoff in heißer Kalilauge und
Flußsäure löst.
Das Atomgewicht des Kiesels ist 28. Schmelzt man Kieselfluorkalium mit Zink und Natrium und behandelt das erhaltene Metall mit
Salzsäure, so bleibt Kiesel im diamantartigen Zustand ungelöst zurück. Es bildet dann grauschwarze, metallglänzende
Kristalle, schmilzt in sehr hoher Temperatur, ist sehr widerstandsfähig, verbrennt nur langsam beim Erhitzen
in Sauerstoff und gibt, wie die andern Modifikationen, mit schmelzendem kohlensauren Kali unter vollständiger Reduktion der
Kohlensäure kieselsaures Kali. Kiesel ist, wie Kohlenstoff, vierwertig; er bildet mit Sauerstoff Kieselsäureanhydrid SiO2 und
einige niedere Oxydationsstufen, verbindet sich direkt mit Chlor zu flüssigem Kieselchlorid (Siliciumchlorid)
SiCl4 , welches stechend sauer riecht, an der Luft stark raucht und mit Wasser in Kieselsäure und Chlorwasserstoff
zerfällt. Kiesel verbindet sich auch direkt mit Schwefel, Stickstoff und einigen Metallen und bildet mit Wasserstoff farblosen,
gasförmigen Kieselwasserstoff SiH4 , welcher sich in der Luft entzündet und mit weißer
Flamme unter Bildung von Kieselsäureanhydrid verbrennt. Kiesel besitzt, wie diese Verbindungen zeigen, große Ähnlichkeit mit Kohlenstoff,
und diese Ähnlichkeit erstreckt sich so weit, daß man Verbindungen mit Wasserstoff und Sauerstoff darstellen konnte, welche
vollständig den Kohlenstoffverbindungen entsprechen. Kiesel wurde 1810 von Berzelius zuerst dargestellt.
Konrad, Maler, geb. 29. Nov. 1846 zu Düsseldorf, widmete sich anfangs in Berlin der Baukunst und dann bei Schaper
der Bildhauerei. Nachdem er einige Statuetten und Büsten geschaffen, glaubte er in der Malerei das eigentliche Feld seines
Schaffens gefunden zu haben und trat in das Atelier von F. Paulsen in Berlin ein, wo er den Grund zu seiner
eleganten, glatten Färbung legte. Er vervollkommte sich dann weiter bei W. Sohn in Düsseldorf, von wo er später nach Berlin
übersiedelte. Er wählt mit Vorliebe seine Motive aus dem Leben vornehmer Familien und kultiviert das elegante Salongenre,
wobei er das Hauptgewicht auf oberflächliche Stoffmalerei legt. Seine Hauptbilder sind: Mutter und Kind,
Auf dem Balkon, In der Bibliothek, Der Geburtstagsmorgen, Dame mit Tauben, Leidvoll, Atelierbesuch, Mandolinata.
(Kieselerde, Kieselsäure; lat. silex, acidum silicicum; frz.
caillou oder acide silique; engl. pebble). Dieses Mineral erscheint in der
Natur sowohl als häufigster Gemengteil andrer Gesteine, wie auch als eine für sich bestehende Felsart (Quarz oder Quarzit),
zerkleinert als Kies und Sand, ferner als wieder verdichteter und verkitteter Sand (Sandstein), in reinster Kristallform als
Bergkristall (s. d.). Außer diesen Vorkommnissen der kristallinischen Kieselsäure
hat man aber auch noch amorphe Kieselsäure, sowie Gemenge letzterer mit ersterer.
Feuerstein oder Flint, Opal, Achat, Karneol, Chalcedon u. dgl. gehören hierher und sind
sämtliche Kieselsäuren mehr oder weniger durch andre Beimengungen verunreinigt. Noch viel verbreiteter sind die Verbindungen
der Kieselsäure mit Thonerde als Thon und andern Basen, zahlreiche Mineralien bildend. Der K. mußte früher
als eine nicht weiter zu definierende Erde gelten, bis 1824 Berzelius ihn in Sauerstoff und den bis dahin unbekannten Grundstoff
Silicium zerlegte, ein unmetallisches, dunkelbraunes Pulver mit wenig hervorstechenden Eigenschaften, durch die es sich zunächst
an das Element Bor anschließt.
Die Kieselerde ist somit Siliciumoxyd, aber dieses Oxyd besitzt bereits die Eigenschaften einer Säure
und darum ist der Name Kieselsäure gewöhnlich geworden. So wenig einleuchtend es scheint, daß ein Stück Quarz, ein Bachkiesel
eine Säure sein soll, so verhält es sich doch so; wird Pottasche oder Soda in feurigen Fluß gebracht und Kieselpulver zugesetzt,
so wird die Kohlensäure ausgetrieben und es bildet sich ein kieselsaures Alkali, das bei Überschuß
des letztern in Wasser löslich ist.
Durch Zusatz einer stärkern Säure wird die Verbindung wieder zersetzt und die Kieselsäure gallertartig oder in weißer,
klumpiger Masse ausgeschieden. Durch Austrocknen verwandelt sich der Niederschlag in ein weißes, rauh anzufühlendes Pulver.
In die organische Natur geht die Kieselsäure häufig in gelöstem Zustande ein; es entnehmen von den
Gewächsen hauptsächlich die Gräser und Schachtelhalme dem Boden viel davon und erhalten dadurch das sie auszeichnende harte
Wesen ihres Baues. In der Welt der Infusorien (mikroskopischen Algen) dient die Kieselerde im größten Umfange zur Bepanzerung
der winzigen Gebilde und die übrig gebliebenen Panzer bilden als Kieselguhr stellenweis ungeheure Lager, die als fein präpariertes
Material zu Glas, Wasserglas etc. sehr gut zu brauchen sind.
Die hauptsächlichste Verwendung der Kieselguhr oder
Infusorienerde ist jedoch die zu Dynamit. In gewissen Quellen findet
sich Kieselsäure aufgelöst und scheidet sich beim Zutagetreten krustenförmig ab. Aus solchen Niederschlägen
bestehen z. B. die Süßwasserquarze, die, wo sie in brauchbarer Beschaffenheit vorkommen,
wie namentlich bei Paris, das ausgezeichnetste Material für Mühlsteine geben. Die Verbindungen der Kieselsäure mit Basen
heißen Silikate oder kieselsaure Salze; sie kommen in großer Menge und Verschiedenheit in der Natur vor,
namentlich als Doppelsilikate, und werden in verschiednen Zweigen der Technik künstlich erzeugt, z. B.
Glas, Wasserglas.
Wie bei diesem Erzeugnis, so spielt die Kieselsäure auch eine Hauptrolle bei allen Thonwaren, von der geringsten Ziegelmasse
bis zum feinsten Porzellan, beim Cement, macht ferner den Grundbestandteil verschiedner Schmucksteine aus, sodaß sie in einer
größern Anzahl von Artikeln zur Sprache zu bringen ist. Der Kiesel als Gestein, der teils kristallinisch, teils nur körnig
vorkommt, dient seiner großen Widerstandsfähigkeit halber hauptsächlich als Material zum Straßenbau, nicht aber oder
kaum zum Häuserbau, da er kein Haustein ist.
Ferner dient er zu Mühlsteinen, Farbereib- und Glättsteinen etc. Auf Schmelzhütten gebraucht
man ihn als Zuschlag, d. h. als Flußmittel für thon-, talk- und kalkreiche Erze, die rein
weißen Arten endlich zu Glassatz und als Zumischung zu Steingut- und Porzellanmasse. Bei dieser letztern Anwendung ist die
feine Zermahlung notwendig und dabei kommt es zu statten, daß der an sich so widerspenstige Kiesel,
wenn er geglüht und sogleich in Wasser geworfen wird, einen Zustand annimmt, in dem er sich unschwer in das feinste Pulver
verwandeln läßt. Von solchem Pulver wird in Weingegenden, namentlich am Rhein, der spezielle Gebrauch gemacht, daß man
es als Klärmittel unter den Wein rührt, aus dem es beim langsamen Niedersinken alle trübenden Stoffe
mitnimmt. Quarz für Steingut- und Porzellanfabriken ist, wenigstens seit dem Bestände der Eisenbahnen, auch ein weiter gehendes
Frachtgut. - Zollfrei, einschließlich der Silikate.
Konrad, Genremaler, geb. 29. Nov. 1846 zu Düsseldorf, widmete sich anfangs der Architektur
und bezog die Berliner Bauakademie, dann trat er in das Atelier Schapers, wurde Bildhauer und schuf einige
reizende Statuetten, bis er auf einer Reise nach Holland auch diese Kunst mit der Malerei vertauschte und in die Lehre des
Malers Paulsen in Berlin trat, von wo er nach einiger Zeit nach Düsseldorf zurückkehrte, um sich unter Wilh. Sohn
weiter zu bilden, unter dessen Leitung sein erstes Bild: Mutter und Kind, entstand. Dann schuf er ein eignes Atelier, aus
dem nacheinander die besonders technisch brillant gemalten, für die Zukunft viel versprechenden Bilder: in der Bibliothek,
auf dem Balkon, der Geburtstagsmorgen und Dame mit Tauben hervorgingen.
Vulgärbezeichnung für Stücke von Bergkrystall (Quarz), die durch Rollen in den Flüssen abgerundet worden
sind;
allgemein auch jedes Geschiebe von Quarz oder quarzigen Massen.