Kierkegaard
(spr. kjérkegohr),
Sören, dän. religiöser Schriftsteller, geb. zu
Kopenhagen,
[* 2] studierte dort
Theologie und
Philosophie, machte 1841 und 1842 wissenschaftliche
Reisen nach
Deutschland
[* 3] und lebte seit 1843 zurückgezogen in Kopenhagen, wo er starb. Durch eine große Zahl geistreich
und anregend geschriebener
Schriften, die sich in immer heftiger werdender
Sprache
[* 4] gegen das «offizielle
Christentum» wandten,
auf subjektive Frömmigkeit drangen und die selbstlose
Hingabe des Einzelnen an
Christus forderten, bemühte
sich Kierkegaard
, die dem
Christentum entfremdeten
Kreise
[* 5] demselben wieder zuzuführen.
Von seinen Schriften sind mehrere ins Deutsche [* 6] übersetzt, darunter: «Einübung im Christentum» (3. Aufl. 1863; deutsch von Bärthold, Halle [* 7] 1878),
«Die Lilien [* 8] auf dem Felde» (3. Ausg. 1865; deutsch von Bärthold, 2. Aufl., ebd. 1885),
«Zur Selbstprüfung» (4. Aufl. 1876; deutsch von Hansen, 3. Aufl., Erlangen [* 9] 1881),
«Zur Psychologie der Sünde, der Bekehrung und des Glaubens» (deutsch von Schrempf, Lpz. 1890),
«Leben und Walten der Liebe» (deutsch von Dorner, ebd. 1890). Die Hauptschrift: «Enten [* 10] – Eller» («Entweder – Oder», 2 Bde., Kopenh. 1843; 4. Ausg. 1878), erschien deutsch von Michelsen und Gleiß (Lpz. 1885). –
Vgl. Bärthold, Noten zu K.s Lebensgeschichte (Halle 1876);
F. Petersen, Sören K.s Christendomsforkyndelfe (Krist. 1877);
Brandes,
Sören Kierkegaard.
Ein litterar.
Charakterbild (Lpz. 1879);
Bärthold, Die Bedeutung der ästhetischen Schriften S. K.s (Halle 1879);
ders., S. K.s Persönlichkeit in ihrer Verwirklichung der Ideale (Gütersloh 1886);
Lorentz, Über die sog. ästhetischen Werke S. K.s (Lpz. 1892).