Kiemen
,
die
Organe, welche die Wasseratmung vermitteln und so bei Wassertieren dem
Blute den im
Wasser gelösten
Sauerstoff
zuführen. Sie sind daher im wesentlichen mit einer sehr dünnen und durchlässigen
Haut
[* 2] bekleidet und lassen in ihrem Innern
das
Blut entweder in besondern
Adern oder in
Lücken zirkulieren, so daß es dem
Wasser möglichst nahe gebracht
wird. Meist liegen die Kiemen
frei da, können jedoch gewöhnlich unter die
Haut zurückgezogen werden, oder sind in besondern
Höhlungen geschützt untergebracht. Um dem
Wasser auf kleinem
Raum eine große
Fläche darzubieten, sind sie kamm-, blatt-
oder baumförmig.
Sie finden sich bei sehr vielen niedern
Wasser- und auch manchen in feuchter
Luft lebenden Landtieren vor, also bei
Schnecken
[* 3] (Ausnahme:
Lungenschnecken, s. d.),
Muscheln
[* 4] und andern
Weichtieren, bei
Würmern, bei
Krebsen etc., ferner ganz allgemein bei
den
Fischen und bei den
Larven (und einigen Erwachsenen) der
Amphibien. Die durch sogen.
Tracheen
[* 5] (s. d.)
atmenden
Insekten
[* 6] sind nur ausnahmsweise mit Kiemen
(teils ohne, teils in
Verbindung mit
Tracheen) ausgestattet.
Meist ersticken die durch Kiemen
atmenden
Tiere sehr rasch außerhalb des
Wassers, weil die Kiemen
blättchen leicht eintrocknen,
aber auch im
Wasser, sobald der
Sauerstoff desselben verbraucht ist.
Manche
Fische
[* 7] und
Krebse sind jedoch
durch besondere Vorkehrungen (welche z. B. das Atemwasser von neuem mit
Sauerstoff versorgen) zu längerm Aufenthalt außerhalb
des
Wassers befähigt; auch sind wohl geradezu die in
Lungen umgewandelt, d. h. zur Luftatmung eingerichtet.