Kielland
,
Alexander L., norweg. Romanschriftsteller, geb. zu Stavanger, [* 2] studierte in Christiania, [* 3] wurde daselbst Doktor, verbrachte dann einige Zeit in Paris [* 4] und lebt jetzt in glänzenden Verhältnissen als Besitzer einer Ziegelfabrik in Malk bei Stavanger. Nachdem er schon während seiner Studienzeit in Zeitschriften als Schriftsteller aufgetreten war, gab er 1879 seine erste Sammlung »Novelletter« (4. Aufl. 1885) heraus, denen in kurzer Zeit die Romane »Garman and Worse« (Kopenh. 1880) und »Skipper Worse« (das. 1882),
drei kleinere dramatische Arbeiten (»For Scenen«, 1880),
und »Nye Novelletter« (das. 1880),
die weitern Romane: »Arbeidsfolk« (das. 1881),
»Gift« (das. 1883),
»Fortuna« (das. 1884) und neuerdings
»Sne« und das
Lustspiel
»Tre Par« (1886) folgten. Anfangs in den Fußstapfen der
Franzosen gehend, hat sich Kielland
später
ganz dem heimischen
Boden zugewandt und der realistischen
Schule der
Dänen angeschlossen, indem er seine Gestalten mit glücklicher
Hand
[* 5] aus dem vollen
Leben der Gegenwart greift und das
Leiden
[* 6] und
Ringen der Zeit in lebhaften Bildern vor
Augen führt. Die
Komposition
seiner
Erzählungen ermangelt hier und da der Straffheit, die
Idee aber ist immer glücklich, und die einzelnen
Szenen sind trefflich ausgeführt. Seine dramatischen
Arbeiten sind anmutige
Novellen in Dialogform. Die meisten seiner Werke
erschienen auch in deutscher Übersetzung.