mehr
meist zu drei stehenden, bis 18
cm langen, sehr kurz gestielten
Zapfen
[* 3] mit pyramidenförmigem, mattgrauem
Nabel, findet sich
im
Gebirge (vorzüglich der Küstengebiete) Südeuropas und
Algeriens, namentlich im
Westen, wo sie ausgedehnte
Wälder bildet.
In Westfrankreich wird sie besonders auf dürrem
Heideboden zur Gewinnung von
Terpentin angebaut; in
Deutschland
[* 4] gedeiht
sie nur am
Rhein. Die Aleppokiefer
(P. halepensis Mill., s. Tafel
»Gerbmaterialien
[* 5] etc.«),
ein meist niedrig bleibender, aber
sehr breit gebauter
Baum mit 8
cm langen, feinen oberseits blaugrünen
Nadeln,
[* 6] graubrauner oder schwärzlicher, gefurchter
Rinde
und deutlich gestielten, schließlich überhängenden
Zapfen, die gewöhnlich zu mehreren beisammenstehen, wächst in allen
Mittelmeerländern und an der Ostküste des
Schwarzen
Meers im kaukasischen
Gebirge; in
Deutschland hält
sie schwer oder gar nicht aus. Man gewinnt von der gefällten Aleppokiefer
in
Algerien
[* 7] und
Tunis die von der
Borke befreite
Innenrinde als
Snobarrinde und benutzt sie als Gerbmaterial. In Süditalien
[* 8] schält man, ohne die Innenrinde zu
verletzen, nur die Äußenrinde ab, die sich wieder erneuert, und benutzt sie als Scorza rossa ebenfalls zum
Gerben. Auch
in
Griechenland
[* 9] (wie schon zur Zeit Theophrasts) und in
Frankreich wird die
Rinde der Aleppokiefer
als Gerbmaterial verwertet.
Zur dritten Gruppe (Taeda Koch), mit zu zwei oder drei stehenden Nadeln, nach der Reife nicht abfallenden Zapfen und steifer, selbst dornartiger Nabelspitze, gehört die amerikanische Terpentinkiefer (P. Taeda L.), in den südöstlichen Staaten Nordamerikas, ein schöner, schlanker, bis 25 m hoher Baum mit schließlich ziemlich tief gefurchter Rinde, zu drei stehenden, dunkelgrünen, 10-16 cm langen, lebhaft grünen Nadeln, zu 2-5 stehenden, eirund-länglichen, etwa 10 cm langen Zapfen.
Sie liefert ein sehr harzreiches, dauerhaftes
Nutzholz, wird bisweilen bei uns angepflanzt, ist aber für unser
Klima
[* 10] sehr
empfindlich. Sie wird häufig mit der Pechkiefer
(P. rigida Mill.) verwechselt, die sich von
Neuengland bis
Virginia findet.
Die meist in größerer Zahl an den ältern
Zweigen sitzenden
Zapfen geben dem
Baume mit dem am alten
Holz
[* 11] büschelförmig stehenden Blättern ein fremdartiges Ansehen. P. australis
Mich., welche von
Virginia bis
Florida dichte
Wälder
bildet, liefert
Terpentin und
Bauholz.
Zur vierten Gruppe (Cembra Loud.), mit zu fünf stehenden Nadeln, eirunden, im zweiten Jahr abfallenden Zapfen und nicht oder kaum geflügelten Früchten, gehört die Zürbel- oder Zirbelkiefer (Arve, P. Cembra L., s. Tafel), ein 12-15 m hoher, meist aber niedrigerer Baum mit pyramidenförmiger Krone, auch strauchartig, mit grauschwärzlichem Stamm, gefurchter und rissiger Rinde, fein braunwolligen Zweigen, 8-10 cm langen Nadeln mit zwei bläulichweißen Streifen auf der Unterseite, einzelnen, zu zwei oder drei stehenden, 8 cm langen, schmutzig violetten Zapfen, spitzem, gelblichweißem Nabel und ungeflügelten, eilänglichen, stumpf dreikantigen, großen Nüssen (Zirbelnüssen).
Sie findet sich in den Alpen [* 12] bei 1530-2560 m, in den Karpathen bei 1130-1400 m, im Altai bei 1160-1900 m. Sie bildet in den Deutschen Alpen keinen zusammenhängenden Waldgürtel, sondern tritt nur an einzelnen Stellen massenhaft auf und verschwindet, da für ihre Nachzucht bisher wenig geschehen ist, unter den steten Schädigungen der Jungwüchse durch das Weidevieh mehr und mehr. Das Holz wird von den Älplern zu allerlei Schnitzereien und Hausgerät benutzt. Wegen des fast gänzlich mangelnden Unterschieds zwischen Frühjahrs- und Herbstholz treten die Jahresringe wenig hervor, es ist deshalb sehr fein und gleichmäßig und wird auch zu Resonanzböden gesucht. Die Nüsse werden besonders in Tirol [* 13] und Rußland gegessen. Als Zierbaum eignet sie sich nur für rauhe Lagen; ihren grotesken Charakter erreicht sie überhaupt erst im hohen Alter.
Zur fünften Gruppe (Strobus Loud.), mit zu fünf, selten zu vier oder sechs stehenden Nadeln, vorherrschend länglichen, herabhängenden Zapfen, wenig entwickeltem Schild [* 14] und anders gefärbtem, dreieckigem Nabel, gehört die Weymouth- oder Weimutskiefer (P. Strobus L.), ein bis 56 m, bei uns noch über 25 m hoher Baum, in Nordamerika [* 15] südlich bis zu den Alleghanies, in Georgia und Nordcarolina, mit ziemlich breiter, meist eirunder Krone, schwärzlicher, rissiger, nicht in Stücken sich ablösender Rinde, an der Spitze der Verästelungen ziemlich gedrängt stehenden, 8-10 cm langen, sehr dünnen, aber steifen, in der Jugend blau-, später mattgrünen Nadeln und länglich walzenförmigen, etwas gekrümmten, kaum harzigen, 15-18 cm langen Zapfen mit etwas hellerm Schilde.
Die
Weimutskiefer wurde 1705 in
Europa
[* 16] bekannt und durch
Lord
Weymouth eifrig empfohlen. Sie hat jedoch den Erwartungen wenig
entsprochen. Sie liefert in
Amerika
[* 17] vortreffliches, bei uns aber ein schwammiges
Holz von geringem Nutz- und Brennwert, wird
jedoch noch jetzt als Mischholz in
Nadel- und Laubholzbeständen sowie auf ganz armem Sandboden zur
Bindung
und
Deckung desselben hier und da angebaut.
Ihre
Kultur erfolgt leicht durch
Saat und
Pflanzung, wie bei der gemeinen Kiefer.
Als Zierbaum
ist sie in
Parken und
Gärten weit verbreitet. Die
Lambertskiefer (P. Lambertiana
Dougl.), auf der Nordwestseite
Nordamerikas
vom Columbiafluß bis
Mexiko,
[* 18] mit eirunder
Krone, schwach rissiger, graubräunlicher,
oben rötlicher
Rinde,
8-13
cm langen, ziemlich steifen, dunkelgrünen
Nadeln, einzeln stehenden und über 30
cm langen, dunkelbraunen
Zapfen, wird
über 60 m
hoch und schließt sich somit den andern Baumriesen
Kaliforniens an. Bei uns gedeiht sie nur am
Rhein.