Keuschheit
sgürtel
(Florentiner
[* 2]
Gürtel),
[* 3] den Vorrichtungen der
Infibulation (s. d.) entsprechende,
mit
Schlössern versehene, besonders in
Italien
[* 4] gebräuchlich gewesene
Gürtel, um die
Keuschheit der
Frauen zu sichern, werden
von Schriftstellern des 15. und 16. Jahrh., z. B. von
Brantôme, öfters erwähnt. Man besitzt einige alte Kupferstiche und
Holzschnitte, welche die Anlegung des Keuschheit
sgürtels oder mit demselben versehene
Frauen darstellen,
unter andern einen
Dürer zugeschriebenen
Holzschnitt
(Passavant, Nr. 282) mit satirischen
Sprüchen. Die Keuschheit
sgürtel, welche in verschiedenen
Altertumssammlungen
(Musée de
Cluny) u. Raritätenkabinetten gezeigt werden, sind nicht historisch beglaubigt, und man
nimmt an, daß hier
Fälschungen vorliegen, vielleicht auch Umarbeitungen von Foltergürteln des
Mittelalters.