Keule
,
älteste Hieb- und Wurfwaffe aller
Völker, auch nationale
Waffe des germanischen
Fußvolkes.
Hier wurde sie, mit Wurfleine verbunden, als Wurfkeule
(Caia) bis ins 15. Jahrh. als Bauernwaffe
verwendet. Mit den
Goten wanderte die Caia im 5. Jahrh. nach
Spanien
[* 2] und hieß dort
Teutona, wie die bei den
Germanen gebräuchliche
Wurfkeule
, die einen bronzenen, mit
Stacheln besetzten
Kopf hatte; ihre Wurfleine aber wurde später zum
Stierfangen benutzt und deshalb
Lasso (lazo) genannt.
Bei den gallischen
Kelten war die Caia als Cateia viel im
Gebrauch. Während der
Völkerwanderung wurde die Keule
mit
Nägeln beschlagen,
woraus der im 14. und 15. Jahrh. in
Deutschland
[* 3] und der
Schweiz
[* 4] sehr verbreitete
Morgenstern
[* 5] (s. d.) entstand.
Während der
Kreuzzüge wurde die Keule
, aus
Eisen
[* 6] gefertigt, zum
Streitkolben (s. d.). Neuerdings ist das
Schwingen mit hölzernen
Keulen
auch von der
Turnkunst in den Bereich ihrer Übungen aufgenommen worden (vgl. Zettler, Das
Turnen mit der Keule
, Leipz.
1884; Wortmann, Das Keule
nschwingen in
Wort und
Bild,
Hof
[* 7] 1885).