Keryktik
(griech.), s. v. w. Homiletik.
Keryktik
7 Wörter, 65 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Keryktik
(griech.), s. v. w. Homiletik.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Kerýktik,
s. Homiletik.
(v. griech. homilia, s. Homilie), auch Keryktik genannt, die Wissenschaft der Kanzelberedsamkeit (s. d.). Die Homiletik ist im Grund nichts andres als die auf die Zwecke der kirchenamtlichen Rede (Predigt) angewandte Rhetorik und zerfällt, wie diese, in die Lehre [* 4] von der Erfindung (de inventione), von der richtigen Anordnung des Materials (de dispositione), von der Ausführung oder Darstellung (de elocutione) und von dem mündlichen Vortrag (de declamatione et actione).
Mit den Universitäten sind meist besondere homiletische Seminare verbunden, in welchen die Studierenden Anleitung zur Abfassung und zum Vortrag religiöser Reden erhalten. Zu den gebrauchtesten Werken gehören katholischerseits: Lutz, Handbuch der Kanzelberedsamkeit (Tübing. 1851), und Jungmann, Theorie der geistlichen Beredsamkeit (2. Aufl., Freiburg [* 5] 1883-84, 2 Bde.);
protestantischerseits: Theremin, Die Beredsamkeit, eine Tugend (2. Aufl., Berl. 1837);
Palmer, Evangelische Homiletik (5. Aufl., Stuttg. 1867);
Schweizer, Homiletik der evangelisch-protestantischen Kirche (Leipz. 1848);
Vinet, Homiletik oder Theorie der Predigt (deutsch, Basel [* 6] 1857);
G. Baur, Grundzüge der Homiletik (Gießen [* 7] 1848);
Beyer, Das Wesen der christlichen Predigt (Gotha [* 8] 1861);
Hagenbach, Grundlinien der Liturgik und Homiletik (Leipz. 1863);
Henke, Vorlesungen über Liturgik und Homiletik (Halle [* 9] 1876);
Krauß, Lehrbuch der Homiletik (Gotha 1883);
Bassermann, Handbuch der geistlichen Beredsamkeit (Stuttg. 1885).
Die geschichtliche Litteratur der Kanzelberedsamkeit s. d.