(spr. kertbenj, eigentlich Benkert),
KarlMaria, deutsch-ungar. Schriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 3] erlernte
in
Pest den
Buchhandel, ging dann zum
Militär, verließ dieses aber 1843 wieder und lebte seit 1845, mit litterarischen
Arbeiten
beschäftigt, in verschiedenen
Städten des In- und
Auslandes, bis er sich schließlich in
Berlin
[* 4] niederließ.
Seit 1874 unheilbar krank, starb er in
Budapest.
[* 5] Kertbeny hat sich besonders durch seine Übersetzungen ungarischer Dichter,
namentlich
Petöfis,
Aranys,
Vörösmartys und
Jókais, verdient gemacht. Außerdem veröffentlichte er historisch-politische
und litterargeschichtliche
Skizzen, wie: »Silhouetten und
Reliquien«
(Prag
[* 6] 1861-63, 2 Bde.),
«Petöfis Tod» (Lpz. 1880) u. a. Verdienstvoll, aber nicht
stets verläßlich sind seine Werke: «Ungarn
[* 13] betreffende deutsche Erstlingsdrucke 1454–1600» (Budapest 1880) und «Ungarns
deutsche Bibliographie 1801–60» (beschlossen von G. Petrik, ebd. 1886).