Kerry
,
Grafschaft in der irischen
Provinz
Munster, reicht vom Ästuar des
Shannon bis zum
Kenmare
River und umfaßt 4799 qkm
(87,1 QM.) mit 1851: 238,254, 1881: 201,039 Einw.
(wovon 96,6 Proz. katholisch).
Noch 49,4 Proz. der
Bevölkerung
[* 3] sind der irischen
Sprache
[* 4] mächtig. Kerry
ist
die rauheste, aber an Naturschönheiten reichste
Provinz von ganz
Irland. Die
Baien von
Tralee,
Dingle und
Kenmare schneiden tief
in das Land ein und bilden von
Bergen
[* 5] erfüllte
Halbinseln. Zwischen den beiden ersten erstreckt sich die
Halbinsel Corkaguiney,
auf der sich im
O. der
Berg Baurtregaum zu 852 m, im
NW. der
Mount
Brandon zu 953 m erheben; der westlichste
Punkt derselben ist Dunmore
Head, vor dem die Inselgruppe der Blaskets liegt. Im östlichen Teil der zwischen der
Dingle- und
der Kenmarebai liegenden
Halbinsel erheben sich die
Mac Gillicuddy's Reeks, das höchste
Gebirge
Irlands, mit dem 1041 m hohen
Carrantuo
Hill, und am Ostfuß der Reeks liegen die herrlichen
Seen von
Killarney, der obere ganz von
Gebirgen eingeschlossen,
der untere mit steilem
West-, aber flachem Ostufer.
Der
Fluß
Laune verbindet die
Seen mit der Dinglebai. Südlich von
Killarney steht der 840 m hohe Mangerton und nordöstlich
davon, nahe der
Grenze
Corks, die 691 m hohen
Paps. Der Nordostteil von Kerry
ist ein Hügelland mit wenigen
breiten Thalebenen. Der
Ackerbau liegt danieder, nur die
Viehzucht und
[* 6]
Milchwirtschaft sind von einiger Bedeutung. Von der ganzen
Oberfläche sind etwa 14 Proz. Ackerland, 48 Proz.
Weiden, 1,5 Proz.
Wald und 2,7 Proz. Gewässer. Der
Viehstand bestand 1881 aus 209,739
Rindern, 82,929
Schafen, 46,630
Schweinen und 15,373
Pferden. An
Mineralien
[* 7] gewinnt man sehr
schöne
Schiefer und Fliesensteine;
Kupfer,
[* 8]
Blei
[* 9] und
Eisenerze kommen vor. Der Fischfang beschäftigt 480
Boote. Der
Gewerbfleiß
ist unbedeutend. Der
Handel bringt
Butter,
Käse, gesalzenes
Fleisch und Schlachtvieh zur Ausfuhr. Hauptstadt
ist
Tralee.