Kerpely
(spr. kerpelj),
Anton Kerpely
,
Ritter von Krassai, Metallurg, geb. zu
Arad in
Ungarn,
[* 2] arbeitete seit 1856 bei
der
Berg- und Hüttenverwaltung in Dognatska, wurde 1857
Sekretär
[* 3] bei der k. k. Staatseisenbahngesellschaft und nach
Wien
[* 4] versetzt, 1858 aber
auf die
Bergakademie in
Schemnitz geschickt und 1862 als
Ingenieur auf dem Eisenwerk Anina im
Banat angestellt. 1864 kam
er als Chemiker auf die der
Gesellschaft ebenfalls gehörende Paraffinfabrik zu Orawitza, ging aber schon im folgenden Jahr
als
Ingenieur zu der
Direktion des
Kronstädter
Bergbau- und Hüttenvereins-Komplexes nach Ruszkberg und baute eine Eisenwerksanlage
in der
Nähe von Ruszkberg, die er bis
Herbst 1867 leitete. 1867 ging er als Verwaltungsadjunkt in den
Rhonitzer Eisenwerksdistrikt und 1868 als
Professor der
Metallurgie nach
Schemnitz, 1872 wurde er zum Bergrat ernannt und 1875 in
den Ritterstand erhoben. 1869 machte Kerpely
eine Studienreise durch
Belgien,
[* 5]
Deutschland
[* 6] und
Frankreich, und 1870 besuchte
er die Eisenwerke
Ungarns und
Siebenbürgens, worüber er »Das Eisenhüttenwesen in
Ungarn, sein Zustand und seine Zukunft«
(1872) veröffentlichte.
Auf seine Veranlassung wurde an der Schemnitzer Akademie eine Lehrabteilung ausschließlich für Eisenhüttenwesen eingerichtet. Er schrieb: »Handbuch über Anlage und Einrichtung der Eisenhütten« (Leipz. 1873-84);
»Ungarns Eisensteine und Eisenhüttenerzeugnisse« (Wien 1877);
»Über Eisenbahnschienen« (Leipz. 1878);
»Unterscheidungsmerkmale des Stahls« (Wien 1879).
Seit 1865 gibt er die »Berichte über den Fortschritt der Eisenhüttentechnik« (Leipz.) heraus, auch redigiert er eine ungarische hüttenmännische Zeitung. ¶