im gewöhnlichen Sprachgebrauch zunächst der oder die härtern Teile im Innern weicher
Früchte;
in der
Botanik verschiedenartige Teile, insofern sie im Innern eines
Organs sich befinden und durch härtere, dichtere
Beschaffenheit oder wohl auch nur durch abgegrenzte
Umrisse von den umgebenden Teilen sich unterscheiden lassen, nämlich:
an den
Steinfrüchten derSteinkern (s.
Frucht), an den
Samenknospen der von den Integumenten umgebene Eikern,
Nucleus (s.
Samenknospe), am Holzkörper der dikotyledonen
Bäume und
Sträucher das
Kernholz (s.
Holz),
[* 2] an der
Zelle
[* 3] der
Zellkern,
Nucleus (s.
Zelle). - In der
Gießerei
[* 4] (s. d.) heißt Kern derjenige massive Teil der hohlen Gießformen,
der beim
Gießen
[* 5] bewirkt, daß sich ihm entsprechend eine Höhlung bildet, und der dem
Mantel entgegengesetzt
ist. - In der Pferdekunde heißt Kern oder
Kunde (auch
Marke,
Bohne,
Kennung) die dunkelbraune Vertiefung auf der Reibefläche
der Schneidezähne, die als Alterszeichen wohl von gewissem Wert, aber von keiner maßgebenden Bedeutung ist (s.
Zähne).
[* 6]
Falsche
[* 7]Kunde
(Kontermarke), der dunkle
Fleck, der zur Täuschung, resp.
Nachahmung der natürlichen
Kunde mittels roher
Schwefelsäure
[* 8] in die Reibefläche der Schneidezähne eingeätzt wird. - In der
Weidmannssprache heißt
Kern das getrocknete
Fleisch von nicht jagdbaren
Tieren, besonders von
Pferden und
Rindvieh, das, in
Riemen geschnitten, zur Hundefütterung
verwendet wird.
Seine Hauptwerke sind neben zahlreichen kleinern Beiträgen in holländischen und andern gelehrten Zeitschriften: »Handleiding
bij het onderwijs der nederlandsche taal« (eine nach GrimmsGrundsätzen bearbeitete niederländische Schulgrammatik, 7. Aufl.,
Amsterd. 1884);
eine holländische Übersetzung der »Sakuntalâ« (1862);
die Textausgabe von »Brihat-Sanhitâ«,
einem astrologischen Werk des Inders Varâha Mihira, in der »Bibliotheca indica« (7. Teil 1865),
und eine englische Übersetzung des Werkes im Journal der Royal Asiatic Society zu London (1869 ff.);
ferner Text und deutsche
Übersetzung der »Yoga yâtrâ« des Varâha Mihira in Webers »IndischenStudien«, Bd. 10 u. 14 (1867
u. 1876);
»Kawistudien«, den Text der zwei ersten
Gesänge des altjavanischen Gedichts »Arjuna-wiwâha« enthaltend, nebst
Übersetzung und Erklärung (das. 1871);
»Aryabhatîya, a manual of astronomy« (Leid. 1874);
»Wrttasanc'aya«, ein altjavanisches
Gedicht über Prosodie, in Kawitext mit holländischer Übersetzung (das. 1875);
»Eene indische sage in javaansch gewand«
(Amsterd. 1876);
»Geschiedenis van het Buddhisme in Indie« (Haarl. 1881-83; deutsch von Jacobi, Leipz. 1882-84);
eine englische
Übersetzung des buddhistischen religiösen Buches »Saddharma Pundarika« (Oxf. 1884)
und »De Fidji taal vergeleken met hare verwanten in Indonesie enPolynesie« (Amsterd. 1886).