Kerfjäger
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soviel wie Insektenfresser. ^[= (Insectivora), kleinere Raubtiere von meist plumpem Bau, mit langem, spitzem Kopfe, scharfen ...] [* 3]
Kerfjäger
4 Wörter, 40 Zeichen
Kerfjäger,
soviel wie Insektenfresser. ^[= (Insectivora), kleinere Raubtiere von meist plumpem Bau, mit langem, spitzem Kopfe, scharfen ...] [* 3]
[* 3] (Insectivora, hierzu Tafel »Insektenfresser«),
Ordnung der Säugetiere, Sohlengänger mit bekrallten Zehen, vollständig bezahntem Gebiß und stark entwickeltem Schlüsselbein. Sie sind meist gedrungen gebaut, mit verkürzten, aber kräftigen Gliedmaßen, die gewöhnlich zum Graben, seltener zum Klettern benutzt werden; die Füße sind meist fünfzehig, die Schnauze ist stark zugespitzt, oft rüsselartig verlängert, die Augen sind oft außerordentlich verkümmert und liegen bei den Maulwürfen zuweilen ganz unter der undurchbrochenen äußern Haut. [* 5]
Die Schneidezähne sind gewöhnlich groß, die Eckzähne meist kleiner, die unechten Backenzähne (Prämolaren, Lückzähne) ein-, die echten Backenzähne (Molaren) mehrspitzig. Das Gehirn [* 6] ist dem der Fledermäuse ähnlich; die Hemisphären des Großen Hirns haben keine Windungen. Am Darm [* 7] findet sich nur bei zwei Familien ein Blinddarm vor. Die Zitzen liegen am Bauch. [* 8] Die I. leben sehr häufig unterirdisch, nähren sich hauptsächlich von Insekten, [* 9] Würmern etc., die sie in sehr großer Menge vertilgen; andre verschmähen auch Pflanzenkost nicht.
Sie finden sich nur in der Alten Welt und in Nordamerika. [* 10] In ihren noch lebenden Formen haben sie nur wenig Ähnlichkeit [* 11] mit den Raubtieren, zu denen sie gleichwohl von manchen Autoren gerechnet werden, wiederholen dagegen in ihren einzelnen Familien manche Gruppen der Nagetiere [* 12] in der äußern Erscheinung. In der That hat sich auch durch die neuern Entdeckungen in Amerika [* 13] ergeben, daß die heutigen I. sowohl als die Nagetiere und Raubtiere [* 14] von einer großen Gruppe ausgestorbener Tiere herstammen, den sogen. Bunotherien, welche im Knochenbau und namentlich im Gebiß noch gleichsam den indifferenten Zustand darstellen, aus dem sich nach verschiedenen Richtungen hin die Fleisch-, Pflanzen- und Insektenfresser entwickelt haben. Die fossilen I. scheinen bei weitem zahlreicher gewesen zu sein als die noch lebenden. Von letztern unterscheidet man nahezu 40 Gattungen mit über 140 Arten und bringt sie in mehrere Familien unter.
1. Familie: Igel (Erinaceidae). Augen gut entwickelt, Ohren mäßig lang, Schwanz kurz, auf dem Rücken Borsten und Stacheln. Können sich mit Hilfe der mächtigen Hautmuskulatur zusammenkugeln, leben in selbstgegrabenen Gängen und nähren sich von Insekten, kleinern Wirbeltieren und Früchten. 2 Gattungen mit 15 Arten in Europa, [* 15] Asien [* 16] und einem kleinen Teil Afrikas; hierher Erinaceus, Igel (s. d.).
2. Familie: Borstenigel (Centetidae). Den vorigen äußerlich sehr ähnlich, aber im Knochenbau von ihnen verschieden. 7 Gattungen mit 11 Arten, nur auf Madagaskar, [* 17] in Westafrika, auf Cuba und Haïti. [* 18]
3. Familie: Spitzhörnchen (Tupaiidae). In Gestalt und Lebensweise den Eichhörnchen gleich, aber mit viel längerer und spitzerer Schnauze; Darm mit großem Blinddarm. 3 Gattungen mit 10 Arten in Ostindien [* 19] und auf den größern dortigen Inseln.
4. Familie: Rohrrüßler (Macroscelides). Mit langem, dünnem Rüssel, großen Augen und weit abstehenden Ohren, Darm mit Blinddarm, Hinterbeine sehr stark verlängert. 3 Gattungen mit 10 Arten, nur in Afrika. [* 20]
5. Familie: Spitzmäuse (Soricidae). Ähnlich den echten Mäusen, jedoch mit spitzem Rüssel; Augen und Ohren meist klein, an den Seiten des Rumpfes und am Schwanz eigentümliche Drüsen. Die zahlreichen (über 70) Arten werden in 6-10 Gattungen gebracht oder auch sämtlich der Gattung Sorex, welche dann 6-10 Untergattungen erhält, eingereiht; sie fehlen nur in Australien [* 21] und Südamerika. [* 22] Hierher unter andern Myogale, Bisamrüßler oder Rüsselmaus (s. d.), Sorex, Waldspitzmaus, Crossopus, Wasserspitzmaus, etc. S. Spitzmäuse.
6. Familie: Maulwürfe (Talpidae). Kopf klein, Augen und Ohren tief im Pelz versteckt, Nase [* 23] rüsselförmig, Leib walzig, Beine kurz, Vorderfüße zu Grabfüßen umgestaltet. Leben fast stets unterirdisch und bewegen sich in ihren selbstgegrabenen Gängen sehr rasch und geschickt. Bei Chrysochloris (Goldmulle aus Südafrika) [* 24] sind die Augen ganz von Haut überwachsen und die Haare [* 25] metallisch glänzend. 8 Gattungen mit 20 Arten; Verbreitungsbezirk dem der Spitzmäuse gleich. Hierher unter andern Talpa, Maulwurf (s. d.).
7. Familie: Pelzflatterer (Galeopithecidae). An den Seiten des Körpers bis zur Spitze des Schwanzes mit einer Hautfalte versehen, die als Fallschirm dient. Werden vielfach zu den Halbaffen [* 26] (s. d.) gerechnet. Nur die Gattung Galeopithecus (Flattermaki) mit 2 Arten auf einigen hinterindischen Inseln. S. Pelzflatterer. ¶
Igel (Erinaceus europaeus). ⅓. (Art. Igel.)
Maulwurf (Talpa europaea). ½. (Art. Maulwurf.)
Hausspitzmaus (Crocidura Araneus) und Waldspitzmaus (Sorex vulgaris). Nat. Gr. (Art. Spitzmäuse.)
Roter Flattermaki (Galeopithecus rufus). 1/5. (Art. Pelzflatterer.)
Bisamrüssler (Myogale moschata). ½. (Art. Rüsselmaus.)
Wasserspitzmaus (Crossopus fodiens). Nat. Gr. (Art. Spitzmäuse.)
Zum Artikel »Insektenfresser«. ¶