Kerāmische
Schulen
, Unterrichtsanstalten, die den theoretischen und praktischen Unterricht
in der keramischen
Industrie bezwecken. Die keramische
Fachschule in
München,
[* 2] 1881 durch den
Verband
[* 3] keramischer
Gewerke in
Deutschland
[* 4] ins Leben gerufen und von demselben unterstützt, ist verbunden mit der königlich bayr.
Kunstgewerbeschule in
München; sie soll Modelleure und
Maler der keramischen
Industrie bilden und zählt durchschnittlich 20
Schüler.
Bayern
[* 5] besitzt noch eine
Töpferschule in Landshut.
[* 6]
Die keramische
Schule zu Grenzhausen-Höhr, eröffnet Ende 1880, soll zur
Hebung
[* 7] der Steinzeugfabrikation des Westerwaldes
beitragen; die Schule zählt etwa 15 Tagesschüler, etwa 25 Abendschüler und etwa 25 Zeichenschülerinnen. Eine zweite preuß.
keramische
Schule, bestimmt zur Förderung der Fabrikation des sog.
Bunzlauer Geschirrs, soll zu
Bunzlau
[* 8] gegründet werden. Töpferinnungsschulen
ohne praktischen Fachunterricht bestehen in
Stettin
[* 9] und
Stralsund.
[* 10]
Die
Töpferschule zu
Altstadt-Waldenburg
(Sachsen),
[* 11] gegründet 1880 von der Töpferinnung daselbst, welche eine bedeutende
Industrie
vertritt, unterrichtet durchschnittlich etwa 20
Schüler in Freihand- und Fachzeichnen, Modellieren,
Gefäß- und Ofentöpferei.
In
Österreich
[* 12] bestehen, seitdem die Schulen
von Karlsbad, Kolomea (Galizien) und
Tetschen wieder eingegangen
sind, in
Znaim (Galizien) seit 1872,
Teplitz und Bechyn
(Böhmen)
[* 13] seit 1884.
Znaim ist am stärksten besucht, zählt etwa 70 Tagesschüler,
etwa 400
Sonntags- und Abendschüler und 10 Lehrkräfte,
Teplitz etwa 60
Tages- und etwa 180 Abendschüler und 6 Lehrkräfte,
Bechyn (mit czech. Unterrichtssprache) etwa 30
Tages- und 30 Abendschüler und 7
Lehrer. Der Lehrgang ist
dreijährig.