Kensington
-Museum
,
berühmtes, mit einer Kunstschule verbundenes Kunstgewerbemuseum in London, [* 2] 1852 zum Zweck der allgemeinen Förderung des Kunstgewerbes gegründet und mit ca. 800,000 Mk. dotiert. In der Kunstschule (National Art Training School) werden nicht nur Künstler und Kunsthandwerker im Zeichnen, Malen und Modellieren unterrichtet, sondern auch Lehrer und Lehrerinnen für die Kunstschulen im Land ausgebildet. Die Organisation ist derart, daß für zwei gleichzeitige Kurse, sogen. Tag- und Nachtschulen, vollständige Einrichtungen und Ausrüstungen mit den nötigen Hilfsmitteln bestehen.
Die Geschlechter sind streng getrennt. Der Kursus ist fünfmonatlich und beginnt mit 1. März und 1. Okt. Die Prüfungen erstrecken sich auf fünf Abteilungen nach den besondern Unterrichtsgegenständen. Diejenigen Zöglinge, welche mit glücklichem Erfolg die verschiedenen Klassen absolvieren und dabei die Auszeichnung zweijähriger Stipendien genossen haben, sind bei dem Austritt aus der Kunstschule berechtigt, in jeder beliebigen Kunstschule des Königreichs als Lehrer einzutreten.
Neben diesen
Normalschulen bestehen in denselben
Räumen des
Museums Unterrichtsschulen für
Dilettanten,
wo für den
Eintritt die Erlangung des zweiten
Grades im Freihandzeichnen
schon genügt. 800-900
Schüler besuchen gleichzeitig
diese
Klassen, und mehr als die Hälfte davon gehört dem weiblichen
Geschlecht an. Der Betrag der Unterrichtskosten ist verschieden,
je nach dem
Umfang der erteilten
Anweisung. Im
Lauf eines
Semesters bezifferte sich derselbe aus mehr als
60,000 Mk. Die jährlichen
Ausgaben für die Kunstbibliothek des
Museums betragen 42,000 Mk., für den Ankauf von Kunstwerken
123,000 Mk., für die
Nachbildung von Kunstwerken 32,000 Mk., für den Ankauf von
Ölgemälden und Aquarellen der englischen
Schule 22,000 Mk., für
Photographien und Kupferstiche 11,000 Mk. Das
Museum besitzt etwa 700
Ölgemälde und 1500 Aquarelle
von
Meistern der englischen
Schule. Dieselben sind nicht in erster
Linie dazu bestimmt, dem Museum
besucher zur Belehrung oder
Unterhaltung zu dienen, sondern man sendet diese
Bilder großenteils an die
Kunstschulen des
Landes aus,
um sie daselbst als Unterrichtsmaterial benutzen zu lassen. Die Zahl solcher
Schulen im Land beträgt etwa 675 mit 45,000
Schülern. Von den zahlreichen
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Schätzen des Kunsthandwerks, welche im K. vereinigt sind, werden gleichfalls nach den verschiedenen Ausstellungen im Land Gegenstände auf kürzere oder längere Zeit abgegeben.