Jos. von, Kupferstecher, geb. zu Linz
[* 3] am Rhein,
gest. in
Düsseldorf,
[* 4] ging 1827 nach
Bonn,
[* 5] um sich in der Schulgen-Bettendorffschen Anstalt der Kupferstechkunst
zu widmen. 1835 wandte er sich nach
Düsseldorf, wo er den
Stich: Roland befreit die Prinzessin Isabella
von Galizien, nach J. Hübner, anfertigte. 1839 wurde Keller
Lehrer, 1846 Professor an der
DüsseldorferAkademie. Er ging 1841 nach
Rom,
[* 6] um dort die Zeichnung nach
Raffaels Disputa zu beginnen.
Nach seiner Rückkehr ausItalien
[* 7] 1844 vollendete er 1859 diesen
Stich, ein Meisterwerk der neuern deutschen
Kupferstechkunst. Neben dieser
Arbeit ging der
Stich von
Raffaels heil. Dreifaltigkeit in
San Severo zu
Perugia her. Von andern
hervorragenden Leistungen K.s sind zu nennen: Die heiligen Frauen am
Grabe Christi, nach Ary Scheffer (1855), Die
Himmelskönigin
(1861), ein
Salvator mundi und eine
Mater dolorosa (1867), sämtlich nach
Deger. 1871 lieferte Keller den
Stich
der
Sixtinischen Madonna, der aber weniger gelungen ist.
Otto,
Philolog, Sohn von Adelbert von Keller, geb. in
Tübingen,
[* 8] studierte daselbst und in
Bonn, war dann
als
Lehrer an verschiedenen Orten thätig und wurde 1866 Rektor des Lyceums in
Öhringen, 1872 Professor
an der
Universität zu Freiburg
[* 9] i. Br., 1876 in Graz.
[* 10] Seit 1881 ist er Professor der klassischen
Philologie an der
UniversitätPrag.
[* 11] Besondere Verdienste hat er sich durch die mit A.
Holder bearbeitete
Ausgabe des
Horaz erworben
(2 Bde., Lpz. 1864–69;
kleinere Ausg., ebd. 1878 und 2. Aufl. zusammen mit Häußner 1892);
dazu kommen: «Epilegomena zu
Horaz» (3 Bde., ebd. 1879–80). Außerdem veröffentlichte
er «Untersuchungen über die Geschichte der griech.
Fabel» (ebd. 1862),
«Zur lat. Sprachgeschichte»,
Tl. 1 (ebd. 1893); veranstaltete
Ausgaben der
«Rerum naturalium scriptores graeci minores (ebd. 1877), von
Xenophons
"Historia graeca" (ebd. 1889–90)
und gab
Bacmeisters«KeltischeBriefe» (Straßb. 1874) sowie dessen (von Keller vollendete)
Übersetzung von
Horaz’Briefen (Lpz.
1891) heraus.