Kekrops,
erster König und Begründer der Kultur in Attika, war nach der Sage ein Autochthone und von Gestalt halb Mann, halb Drache. So zeigt ihn ein Vasenbild des Nationalmuseums in Palermo (s. Abbildung). Seine Gemahlin war des Aktäos Tochter Agraulos (auch ein Beiname der Athene, mit Bezug auf den Segen des Feldbaues), welche ihm den Erysichthon, die Agraulos, Herse und Pandrosos (Wesen göttlicher Natur, welche mit dem Dienste der
^[Abb.: Kekrops (Vasenbild in Palermo).]
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Athene in Zusammenhang standen) gebar. Er vereinte die Urbewohner des Landes in zwölf Demen (Gemeinden), baute die Burg Kekrupia und führte die Ehe, die ersten staatlichen Einrichtungen und das Recht des Eigentums ein. Als Schiedsrichter in dem Streit zwischen Poseidon und Athene um den Besitz von Attika bestimmte er die Nützlichkeit eines Geschenks als ausschlaggebend. Poseidon schuf das Pferd; Athene pflanzte am Pandroseion den so wichtigen Ölbaum und erhielt darauf das Land, dem sie den Namen Attika gab. Dem Kekrops schreibt man auch die Einführung unblutiger Opfer und die Begrabung der Toten zu. Kekrops war der Heros eines altpelasgischen, über Attika, Böotien und die Umgegend verbreiteten Stammes; die ägyptische Herkunft, welche man ihm vindizieren wollte, ist längst widerlegt. Auch andre sagenhafte Könige von Attika haben diesen Namen.