Kehr
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Karl, Volksschulpädagog, geb. zu Goldbach bei Gotha, [* 2] auf dem Seminar zu Gotha gebildet, wurde nach erfolgreicher Wirksamkeit in verschiedenen Lehrämtern 1863 Seminarinspektor, 1871 Seminardirektor in Gotha, von wo er 1873 zur Leitung des königlichen Seminars nach Halberstadt [* 3] berufen wurde. 1878 ehrenhalber von Jena [* 4] zum Doktor der Philosophie, 1884 zum Schulrat ernannt, übernahm er Ostern d. J. die Stelle des Direktors am Seminar zu Erfurt, [* 5] wo er starb.
Sein bekanntestes Werk: »Die Praxis der Volksschule« (Gotha 1868, 10. Aufl. 1885),
ist bereits in sieben fremde Sprachen übersetzt. Andre Schriften von ihm sind: »Der christliche Religionsunterricht in der Volksschule« (4. Aufl., Gotha 1881, 2 Bde.);
»Der deutsche Sprachunterricht im ersten Schuljahr« (mit G. Schlimbach, 7. Aufl., das. 1882);
»Theoretisch-praktische Anweisung zur Behandlung deutscher Lesestücke« (8. Aufl., das. 1883);
»Praktische Geometrie für Volks- und Fortbildungsschulen« (6. Aufl., das. 1880);
»Lesebuch für deutsche Lehrerbildungsanstalten« (mit Th. Kriebitzsch, das. 1874-75, 4 Bde., 6. Aufl. 1886);
»Geschichte der Methodik des deutschen Volksschulunterrichts« (mit mehreren Schulmännern, das. 1877-82, 4 Bde.; 2. Aufl. 1887);
»Pädagogische Reden und Abhandlungen« (das. 1881).
Unter Kehrs
Redaktion erschienen die
»Pädagogischen
Blätter für Lehrerbildung und
Lehrerbildungsanstalten« (Gotha, seit 1872).
Vgl. Schumann, Dr. Karl ein Meister der deutschen Volksschule (Neuwied 1886).