Kehlkopfsp
feifen
(pfeifender
Dampf,
[* 2]
Pfeiferdampf,
Hartschnaufigkeit,
Rohren), eine bei
Pferden häufig vorkommende
Abnormität
des
Kehlkopfes, welche sich dadurch zu erkennen gibt, daß nach einer bald geringen, bald erheblichen
Anstrengung beim Atmen, vorwiegend während des Einatmens,
Töne verschiedener Art (giemende, pfeifende etc.) hörbar werden.
Das
Leiden
[* 3] beruht auf fettiger
Entartung und
Schwund der die
Stimmritze erweiternden
Muskeln,
[* 4] meist nur der einen und vorwiegend
der linken Seite. Gewöhnlich entarten diese
Muskeln infolge
Lähmung des zurücklaufenden Kehlkopfnervs
der betreffenden Seite. Das
Leiden ist unheilbar und die
Anlage dazu entschieden erblich; es gilt in vielen
Ländern als Gewährsmangel
oder wird als Form der
Dämpfigkeit aufgefaßt und beurteilt. Im übrigen sind bei der Bestimmung des
Maßes, um welches der
Wert eines
Pferdes durch das Kehlkopfsp
feifen sich
¶
mehr
verringert, die verschiedenen Grade des Fehlers zu berücksichtigen. Bei Reitpferden wird demselben die größte Bedeutung
beigelegt. Wagenpferde können dagegen oft noch Jahre hindurch benutzt werden, trotzdem sie mit dem Kehlkopfsp
feifen behaftet
sind. Viele dieser Pferde
[* 6] sind auch zu schwerer Arbeit in der Schrittbewegung ganz gut verwendbar. Das Kehlkopfsp
feifen kann aber
einen so hohen Grad erreichen, daß die Pferde für jede erhebliche Anstrengung untauglich sind. In solchen Fällen läßt sich
durch den Luftröhrenschnitt und die Applikation einer Metallröhre in die Trachea die Verwendbarkeit der Tiere oft noch für
lange Zeit ermöglichen. Die von Günther vorgeschlagene Radikaloperation durch Entfernung des kranken Gießkannenknorpels
aus dem Kehlkopf
[* 7] ist im Erfolg sehr unsicher und wird deshalb in der Praxis nicht mehr gemacht.