Katzenkraut
,
s. v. w. Teucrium marum.
Katzenkraut
121 Wörter, 944 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Katzenkraut,
s. v. w. Teucrium marum.
Katzenkraut
(Marum verum, Teucrium Marum), ein ziemlich veralteter Artikel des Droguenhandels, ein halbstrauchartiges, im südlichen Europa heimisches, bei uns in Gärten und als Topfpflanze, besonders gern von den Landleuten in manchen Gegenden gezogenes Gewächs mit roten Lippenblüten, kleinen eirund spitzen, oben hellgrünen, unten weißfilzigen Blättern und eben solchem, sehr verästelten Stengel. Die Pflanze hat einen durchdringenden, kampfer- und mastixartigen Geruch, auch im getrockneten Zustande, und schmeckt bitter, brennend würzhaft und scharf, dann kühlend. Die Katzen werden von dem Geruch mächtig angezogen und zerstören die Pflanze, wo sie sie finden. Die getrockneten blühenden Zweige werden zuweilen noch äußerlich zu stärkenden Bähungen, zu Tierarznei, gepulvert zu Kräutertabak gebraucht, da sie ein kräftiges Niesmittel abgeben. - Zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Katzenkraut,
s. Valeriana. ^[= L., Baldrian,Pflanzengattung aus der Familie der Valerianaceen (s. d.) mit gegen 150 Arten, ...]
L. (Gamander), Gattung aus der Familie der Labiaten, Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher von sehr verschiedenem Habitus, mit meist einzelnen, selten zu mehreren achselständigen Blüten. Etwa 100 Arten, weit zerstreut, viele in den ¶
Mittelmeerländern. Teucrium marum L. (Marum verum L., Katzen-, Marum- oder Mastixkraut), 30-60 cm hoch, strauchartig, in Südeuropa und Vorderasien, hat kleine, eirunde, ganzrandige, am Rand etwas zurückgerollte, unterseits weißlich-filzige Blätter und rosenrote, an den Enden der Äste lockere Trauben bildende Blüten. Der Strauch riecht aromatisch kampferartig und schmeckt bitter und scharf gewürzhaft. Das Kraut lockt die Katzen [* 6] an; es wurde früher arzneilich benutzt. Teucrium Scordium L. (Knoblauchgamander, Skordienkraut), ausdauernd, mit sitzenden, länglich lanzettlichen, grob gesägten Blättern und purpurnen Blüten, wächst im gemäßigten Europa [* 7] und Asien [* 8] auf Sumpfwiesen, riecht stark nach Knoblauch und wurde schon von Hippokrates arzneilich benutzt. Teucrium Chamaedrys L., ausdauernd, buschig, immergrün, mit kleinen, gestielten, länglichen, eingeschnitten gekerbten Blättern und purpurnen Blüten in beblätterter Traube, wächst in Mitteldeutschland auf Kalkhügeln und wird wie die erstere Art als Zierpflanze kultiviert.