sonst
Grafschaft am
Main und
Rhein, geteilt in die obere
Grafschaft, zum Großherzogtum
Hessen
[* 2] gehörig und begrenzt vom
Rhein,
Odenwald und von der
Wetterau, 1100 qkm
(20 QM.) groß mit der Hauptstadt
Darmstadt,
[* 3] und die niedere
Grafschaft, welche an den
Rhein, an
Dietz,
Dillenburg und
Idstein
grenzte und 468 qkm (8½ QM.) umfaßte, mit der Hauptstadt St. Goar. Der gleichnamigeMarktflecken im
preußischen Regierungsbezirk
Wiesbaden,
[* 4]
Kreis
[* 5] Unterlahn, hat ein altes
Schloß, ein
Amtsgericht, eine Privatirrenanstalt,
Eisen-
und Braunsteingruben, (1885) 1117 meist evang. Einwohner und kommt
schon im 10. Jahrh. vor. Die
Burg Neukatzenelnbogen auf einem hohen
Felsen über St. Goarshausen (gewöhnlich die
»Katz« genannt),
war Ende des 14. Jahrh. erbaut und wurde 1806 von den
Franzosen gesprengt. Die
Grafen von Katzenelnbogen stammen von
Heinrich I. (1096-1102) ab, teilten sich 1245 in die
LinienAlt-Katzenelnbogen und Neu-Katzenelnbogen, von denen
¶
Flecken im Unterlahnkreis des preuß. Reg.-Bez. Wiesbaden, 27 km von St. Goarshausen, Sitz eines Amtsgerichts
(Landgericht Wiesbaden) und einer Oberförsterei, hat (1890) 1040 meist evang.
E., Post, Telegraph;
[* 8] Eisen- und Braunsteinlager; altes Bergschloß, Stammsitz der Grafen von Katzenelnbogen – Die GrafschaftKatzenelnbogen (lat. Cattimelibocus,
d. i. Melibocus der Katten) zerfiel in die obere und die niedere. Jene umfaßte einen Teil der Bergstraße, des Odenwaldes und
des Bannforstes zur Dreieich; diese lag in der Wetterau.
Beide gehörten zum Oberrheinischen Kreise
[* 9] und enthielten etwa 1100 qkm. Die Grafschaft kam 1479 nach dem Tode des letzten Grafen
Philipp an Hessen; 1567 kam die Obergrafschaft zu Hessen-Darmstadt, die Niedergrafschaft zu Hessen-Rheinfels. Ein Teil der
letztern kam 1815 an Nassau. Das 1303 erbaute Schloß Neukatzenelnbogen, gewöhnlich die Katz genannt,
St. Goarshausen gegenüber, am Rhein, ließ Napoleon 1806 sprengen. –
Vgl. Grebel, Das Schloß und die Festung
[* 10] Rheinfels
(St. Goar 1844);