vonMedici,GemahlinHeinrichs II. vonFrankreich, war 1519 zu
Florenz
[* 2] als die Tochter
Lorenzosvon Medici geboren.
Vierzehnjährig kam sie nach
Frankreich, wo die Politik ihres Oheims, Papst Clemens’ VII., sie mit
Franz’ I. zweitem
Sohne
verlobt hatte. Lange kinderlos, hatte sie, auch als ihr Gemahl Dauphin und 1547 König wurde, Zurücksetzung,
Vernachlässigung und
Untreue zu ertragen. Auch nach dem
Tode ihres Gemahls, unter der Regierung ihres
SohnesFranz II., schoben
die Guisen sie in den Hintergrund; doch begann sie durch Anlehnung an deren Gegner die Rolle vorzubereiten, die sie seit
Karls IX., ihres zweiten
Sohnes, Regierungsantritt (Dez. 1560) mit Zähigkeit und Geschick behauptete.
Eine Schülerin ital. Renaissancebildung in Kunst und Staatskunst, moralisch ganz gleichgültig,
Meisterin kleiner
Mittel, suchte sie ihre persönliche
Stellung sowie die der
Krone zwischen den religiös-polit. Gegensätzen,
an denen sie keinen innern Anteil nahm, durch stetes
Schwanken zwischen den Parteien ängstlich zu erhalten und rettete so
die Selbständigkeit der Regierung nach innen und nach außen durch schwere Jahre hindurch. Sie brachte die Regierung während
Karls IX. Minderjährigkeit (1560–63)
an sich und führte sie mit dem schwachen
AntonvonBourbon als Generalstatthalter, mit
dem maßvollen L’Hopital als Kanzler, indem sie zuerst der hugenottischen Partei unter
Coligny weit
entgegenkam.
Später, nach dem ersten Bürgerkriege, strebte sie diese ebenso wie die guisisch-katholische niederzuhalten. Ihrem Wunsche
nach allseitiger
Deckung entsprang 1565 die
Bayonner Zusammenkunft (s. d.), doch vermochte sie neuen Bürgerkrieg nicht
zu verhindern. Eine neue
Annäherung des Königs an
Coligny (seit 1570) veranlaßte sie, da dieser ihr zu mächtig wurde, 1572 zu
dem ungeheuren
Verbrechen derBartholomäusnacht (s. d.). Auch unter ihrem dritten Sohn,
Heinrich III., suchte sie ihr Werk
fortzusetzen; die
Sorge für ihre
Kinder trieb sie im
Alter hin und her; unter der Liga (s. d.) bemühte sie sich 1588 um Vermittelung
zwischen dem Könige und
Heinrichvon Guise, ohne den
Bruch und die Ermordung der Guisen in
Blois verhindern
zu können. Gebrochen, des
Unterganges ihres Hauses gewiß, starb sie in
Blois. –
Vgl.
Albèri, Vita di Caterina
de’ Medici (Flor. 1838; deutsch Augsb. 1847);
vonReumont, Die
Jugend K.s von Medici (2. Aufl., Berl. 1856);
LaFerrière, Lettres de Catherine de Médicis (4 Bde., Par.
1880–92);
Hilliger,Katharina von Medici und die Zusammenkunft in
Bayonne (Lpz. 1891);
Wirtz, Die Politik der Katharina von Medici 1563–65
(Dissertation, Fulda
[* 3] 1891).