Katharina
,
Name des 320. Planetoiden.
Katharina
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Katharina,
Name des 320. Planetoiden.
Katharina,
mehrere Heilige der kath. Kirche:
Katharina
von
Alexandria, nach der Legende eine 18jährige
Jungfrau, durch Schönheit,
Bildung und edles Geschlecht ausgezeichnet.
Auf
Befehl des
Kaisers Maximinus mußten heidn.
Philosophen mit ihr über die Wahrheit des Götzendienstes disputieren, wurden
aber sämtlich zum
Christentum bekehrt. Katharina
widerstand allen
Drohungen und Schmeicheleien des
Kaisers und
wurde 25. Nov. 307 zuerst aufs
Rad geflochten, dann enthauptet.
Ihre
Attribute sind ein mit spitzen
Messern besetztes
Rad, ein Palmzweig
oder
Bücher (wegen ihrer Gelehrsamkeit).
Darstellungen aus ihrem Leben zeigen die Fresken von Jak. Avanzi und Altichieri in der St. Georgskirche zu Padua [* 2] (1377), die von Masaccio in San Clemente zu Rom [* 3] (15. Jahrh.). Häufig behandelt ist in der Malerei ihre mystische Vermählung (Verlobung), wie das Jesuskind sie als seine Braut annimmt und ihr einen Ring an den Finger steckt; so z. B. von Memling (im Johanneshospital zu Brügge), Correggio (Paris, [* 4] Louvre, und Neapel, [* 5] Museo Nazionale), P. Veronese (Venedig, [* 6] Santa Caterina). Als von Engeln zu Grabe getragen ist sie dargestellt von B. Luini (Mailand, [* 7] Brera), Mücke (Berlin, [* 8] Nationalgalerie); als herrliche Einzelfigur malte sie Raffael (London, [* 9] Nationalgalerie) und B. Luini (München, [* 10] Alte Pinakothek). –
Vgl. Knust, Geschichte der Legenden der heiligen Katharina
von
Alexandrien und der heil. Maria
Aegyptiaca
(Halle
[* 11] 1889);
Varnhagen, Zur Geschichte der Legende der Katharina
von
Alexandrien
(Erlangen
[* 12] 1891).
Katharina
von
Schweden,
[* 13] zweite Tochter der heil.
Birgitta, geb. 1331, begleitete ihre
Mutter auf der Pilgerfahrt nach
Rom, brachte deren
Gebeine in die
Heimat und kehrte alsbald wieder nach
Rom zurück, um die
Bestätigung des
Birgittenordens (s. d.)
und die Heiligsprechung der
Mutter Zu betreiben. Sie starb in
Schweden als
Äbtissin des
Klosters Wadstena und ward 1474 heilig
gesprochen.
Katharina
von Siena, geb. als Tochter des Färbers
Benincasa in Siena, vollzog von früh an die schwersten Kasteiungen
an sich und trat im 15. Jahre in den
Dominikanerorden.
Ihre bis zum Übermaße fortgesetzten Kasteiungen
hatten visionäre Zustände zur Folge, in denen sie mit
Jesus und Maria vertrauten Umgang pflog; sie rühmte sich sogar, der
Heiland habe sich mit ihr verlobt, sein
Herz mit ihr vertauscht, ihr sein
Blut zu trinken gegeben und ihr
seine fünf Wundenmale aufgeprägt.
Bei der großen
Pest 1374 übte sie aufopfernde
Krankenpflege. Seitdem versammelte sich ein
Kreis
[* 14] von Gesinnungsgenossen um
sie. Katharina
erstrebte besonders Versöhnung der ital.
Städte mit dem Papst und dessen Rückkehr nach
Rom (s.
Gregor XI.), die Eroberung
des
Heiligen
Landes und die
Reformation der
Kirche. Papst
Urban VI. beschied Katharina
zu sich nach
Rom, wo sie starb. 1461 ward
sie heilig gesprochen; der
Dominikanerorden sowie die Stadt Siena verehren sie als Schutzpatronin.
Künstlerisch dargestellt wird sie mit Crucifix [* 15] oder Lilie oder Buch in der Hand, [* 16] zuweilen auch mit den Wundenmalen Christi an den Händen oder mit der Dornenkrone; namentlich aber mit dem Ringe, den ihr Christus als Brautring gegeben. Am bekanntesten ist ihre Verlobung mit dem Christuskinde von Fra Bartolommeo (Paris, Louvre). Ihre Werke, Briefe, Orakel und namentlich eine gefeierte Schrift: «Della divina providentia» gab Gigli (5 Bde., Siena 1707–26), die Briefe allein Tommaseo (4 Bde., Florenz [* 17] 1860) heraus. –
Vgl. Hase, [* 18] Caterina von Siena (Lpz. 1864; 2. Aufl. 1892);
Malan, Geschichte der heil. Katharina von Siena (2 Tle., deutsch, 2. Aufl., Regensb. 1874);
Butler, Catherine of Siena (3. Aufl., Lond. 1881);
Mignaty, Catherine de Sienne (Par. 1886);
Drane, The history of S. Catherine of Siena (2 Bde., 2. Aufl., Lond. 1887; deutsch Dülmen 1887).
Katharina
von
Bologna, geb. 1413 zu
Bologna,
Äbtissin eines Klarissinnenklosters zu
Bologna, starb Sie wurde 1724 heilig
gesprochen. Gedächtnistag: 9. März.
Katharina
von Genua,
[* 19] Tochter des Vicekönigs Robert Fieschi von Neapel, 1447 zu Genua geboren,
führte seit 1474 als
Witwe (bis ein frommes Leben, ausgezeichnet durch aufopferungsvolle
Krankenpflege, namentlich
in den Pestjahren 1457 und 1501, und strenge
Ascese. 1737 ward sie heilig gesprochen. Gedächtnistag: 22. März.
Katharina Ricci, geb. 1522 zu Florenz aus vornehmem Geschlecht, trat ins Kloster der Dominikanerinnen zu Prato, dessen Priorin sie wurde. Ausgezeichnet
^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.] ¶
durch strenge Ascese, starb sie und ward 1746 heilig gesprochen. Gedächtnistag: 13. Febr. Briefe von ihr gab Guasti (Prato 1848) heraus.
Königin von England, geb. 1401, Gemahlin Heinrichs V., war die Tochter des wahnsinnigen Karl VI. von Frankreich und seiner Gemahlin Isabeau. Ihre im Vertrag von Troyes im Mai 1420 festgesetzte und im Juni vollzogene Vermählung mit dem engl. König sollte dazu dienen, nach dem Tode Karls die franz. Krone an England zu bringen, mit Umgehung der Rechte des Dauphins (Karl VII.). Durch Heinrichs V. frühen Tod 1422 verwitwet, Mutter Heinrichs VI., heiratete Katharina Owen Tudor, einen in Wales mächtigen Edelmann, und wurde so die Ahnfrau des Hauses Tudor, das mit ihrem Enkel Heinrich VII. 1485 auf den engl. Thron [* 21] kam. Sie starb 1438.
von Aragonien, erste Gemahlin Heinrichs VIII. von England, geb. als Tochter Ferdinands des Katholischen, wurde, um England an das span. Bündnis zu fesseln, 1502 mit Heinrichs VII. ältestem Sohne Arthur vermählt. Nach dessen Tode (1503) wurde sie sofort dessen Bruder Heinrich bestimmt, die Ehe selbst aber erst nach Heinrichs Regierungsantritt geschlossen. Besonders bekannt ist sie als das Opfer des um Anna Boleyns willen angezettelten berüchtigten Ehescheidungshandels (s. Heinrich VIII., Bd. 8, S. 990 a), der, da der Papst die Scheidung verweigerte, zur Lösung der engl. Kirche von Rom führte. Im Mai 1533 mußte Cranmer die Ehe für ungültig erklären, nachdem Heinrich schon vorher Anna Boleyn geheiratet hatte. Von K.s Kindern ist nur eine Tochter, die spätere Königin Maria die Katholische, am Leben geblieben. Katharina, nach der Scheidung streng überwacht und von ihrem Kinde getrennt, starb bis zuletzt auf ihrem Recht beharrend.
I. (russ. Jekaterina), Kaiserin von Rußland (1725–27), geb. zu Jakobstadt in Kurland [* 22] als Tochter des Samuel Skawronskij, kam als Waise 1683 zum Pfarrer Glück nach Marienburg [* 23] in Livland, wo sie sich 1702 mit einem schwed. Dragoner verheiratete. Als Marienburg von den Russen eingenommen wurde, fiel sie als Gefangene in die Hände des Generals Scheremetjew, von dem sie zum Fürsten Menschikow kam, der sie zu seiner Geliebten machte. Bei diesem sah sie Peter d. Gr. und nahm sie, von ihrer Jugend und Schönheit gefesselt, zu sich.
Sie trat 1703 zur griech. Kirche über und erhielt dabei die Namen Katharina Alexejewna. Peter d. Gr. gebar sie vier Töchter, Katharina, Anna, Elisabeth und Natalie, von denen die zweite die Mutter Peters III., die dritte aber Kaiserin von Rußland wurde. Seit 1707 war sie heimlich mit Peter vermählt, der sie öffentlich für seine Gemahlin erklärte. Als Peter 1711 am Pruth gegen das türk. Heer verloren schien, gelang es ihr, in Gemeinschaft mit Ostermann und Schaffirow, den Großwesir zu gewinnen und dadurch das russ. Heer aus seiner gefährlichen Lage zu befreien, worauf sich Peter feierlich mit ihr trauen ließ.
Nach dem Tode des Zarewitsch Alexej ließ sie Peter in Moskau [* 24] als Kaiserin krönen. Doch mußte sie bald darauf seine Unzufriedenheit empfinden, da er sie im Verdacht hatte, mit dem Kammerherrn Moens de la Croix, den er auch deshalb enthaupten ließ, in vertrautem Verhältnisse zu leben. Als Peter d. Gr. starb, folgte ihm in der Regierung, die sie im Sinne des Verstorbenen weiter führte. Auch eröffnete sie die von Peter gestiftete Akademie der Wissenschaften. Sie starb ihr Nachfolger war Alexejs Sohn Peter II. –
Vgl. Arssenjew, Katharina I. (russisch, Petersb. 1856);
Brückner, Der Briefwechsel Peters d. Gr. mit Katharina (im «Histor. Taschenbuch», Lpz. 1880).