Katachrese
(griech., lat. Abusio, »Mißbrauch«),
rhetorischer Kunstausdruck, bezeichnet den Gebrauch eines Wortes in uneigentlicher Bedeutung (z. B.: »Das Schwert schläft in der Scheide«),
besonders aber einen Verstoß gegen die Einheit eines vom Redner oder Dichter gebrauchten Bildes, indem derselbe entweder den bildlichen und den eigentlichen Ausdruck vermischt (z. B.: »Diese Säule des Staats wurde geboren etc.«),
oder aus einem
Bild in ein andres verfällt (z. B.:
»Laß nicht des
Neides
Zügel umnebeln deinen
Geist«). Erscheinen dergleichen logische Ungereimtheiten in der gewöhnlichen
Rede als verwerflich, so
sind Katachresen
, mit Einsicht und
Geschmack angewendet, für den kühnern
Stil der
Poesie doch unentbehrlich
und hier oft von großer
Wirkung, wie unzählige
Stellen der Dichter beweisen. Katachrestisch, uneigentlich gebraucht, mißbräuchlich.