(franz. Casimir, entstanden aus
Kaschmir,
[* 2] s. d.), leichtes, aus feinem
Wollgarn gewebtes, geköpertes, schwach
gerauhtes und gewalktes
Zeug ohne Tuchstrich.
Beim einfachen Kasimir besteht die
Kette aus
Kammgarn, der
Einschlag aus Streichgarn;
der festere und dichtere, stärker gewalkte Doppel-
[* 3] oder gestrichene Kasimir ist dagegen ganz aus Streichgarn angefertigt.
Man fertigt Kasimir glatt, gerippt, façonniert, einfarbig und meliert etc. und benutzt
ihn meist zu Sommerkleidern; doch
ist er vielfach durch die feinern
Buckskins verdrängt.
Kassinett,
Zirkaß
(s.
Circassienne) etc. sind ähnliche halbwollene
Stoffe.
2) KasimirII., Sprawiedliwy, der
Gerechte, geb. 1138, Sohn des
KönigsBoleslaw III., war neben seinen vier ältern
Brüdern im väterlichen
Testament nicht bedacht worden, erhielt jedoch von seinem
BruderHeinrich 1167 die Herrschaft Sendomir und wurde nach der Absetzung
Mieczislaws III. 1177 von den
Polen zum Oberregenten gewählt. Er begünstigte dafür
Adel und
Klerus und
starb, von einem unglücklichen
Feldzug gegen die
Jazygen zurückgekehrt, 1194.
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Vermählt war er mit Helene, Tochter des Herzogs Wesewold von Belz. Ihm folgte sein Sohn Lezko.
3) Kasimir III., der Große, geb. 1309, Sohn des KönigsWladislaw Loketek, regierte 1333-70. Die Feindseligkeiten seiner Vorgänger
mit den DeutschenRittern beendete er 1343 durch den Frieden von Kalisch,
[* 10] nach welchem die Ritter das Palatinat
von Kujavien und den BezirkDobrzyn an Polen zurückgeben mußten. Dem König von Böhmen trat Kasimir 1335 die Oberhoheit über Schlesien
ab, eroberte aber dafür Kleinrußland. Masovien machte er Polen lehnspflichtig. Sein Bemühen, die unterdrückten Volksklassen
zu heben, trug ihm von seiten des Adels den Spottnamen des Bauernkönigs ein. Er gründete mehrere Städte
ganz neu und bevölkerte sie mit deutschen Einwanderern, einige befestigte er auch.
Sein Hauptaugenmerk war aber auf die Verbesserung der Sitten gerichtet, wiewohl er selbst durch Vernachlässigung seiner Gemahlin
Adelheid und die Unterhaltung von Nebenfrauen kein gutes Beispiel gab. Das von ihm 1368 herausgegebene Gesetzbuch
war das erste geschriebene, das Polen besaß. Auch Industrie und die Wissenschaften beförderte Kasimir, versuchte sogar mit einigem
Erfolg die Künste in Polen einzuführen, gründete 1364 die UniversitätKrakau
[* 11] und stiftete Schulen und Hospitäler. Der polnische
Geschichtsschreiber Dlugosz sagt von ihm, er habe Polen von Holz
[* 12] überkommen und es von Stein hinterlassen.
Er starb Mit ihm erlosch der Piastenstamm in Polen, und die Regierung fiel an seinen Schwestersohn, Ludwig d. Gr.
von Ungarn.
[* 13]
4) Kasimir IV. Andreas, zweiter Sohn des KönigsWladislaw Jagello, geb. 1427, war seit 1440 Herzog von Litauen und wurde 1444, als
sein BruderWladislaw III. nach der Schlacht von Varna vermißt wurde, an dessen Statt zum König von Polen
gewählt, nahm aber erst 1447 die Krone an. Durch seine Bemühungen, Litauen auf KostenPolens zu vergrößern und dasselbe für
den Fall, daß sein Mannesstamm erlöschen sollte, von Polen unabhängig zu machen, durch seine Streitigkeiten
mit dem Erzbischof von Krakau und seine Weigerung, die ihm vorgelegte Kapitulation zu unterzeichnen, machte sich Kasimir den Polen
verhaßt.
8) d. Beherzte Georg, 11) d. Bärtige Johann, 11) a. J. Friedr. d. Mittlere. - b. Wilhelm. - c. Kasimir. - g. J. Adolf II. Wilhelm 10) Dorothea, 2) Maria
von großer Sittenstrenge, aber mittelmäßiger Diktion und schlechtem Geschmack. Die lateinische Dichtkunst fand auch in diesem Zeitraum an Kasimir Sarbiewski (1595-1640)
3) Jan van den Chassé Daendels Dumonceau Egmond Egmont, s. Egmond Ernst, 16) Kasimir, Graf v. Nassau Gagern 2) Hogendorp, 1) Dirk v. Krayenhoff Nassau-Dillenburg Nassau-Siegen, 1) J. M. v. Perponcher-Sedlnitzki
Graf von, preuß. Großkanzler und Chef de justice, geb. 29. 1721 in Kreuznach, trat 1749 in den preuß. Staatsdienst und wurde schon 1763 Präsident der Regierung