Kartoffelsago
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s. Sago.
Kartoffelsago
3 Wörter, 24 Zeichen
Kartoffelsago,
s. Sago.
(Sagu, in der Papuasprache s. v. w. Brot), [* 3] allgemeines Nahrungsmittel [* 4] im asiatischen Süden, wird besonders aus den Stämmen von zwei Palmen, [* 5] Metroxylon laeve und M. Rumphii, gewonnen, aus deren Markgewebe das Stärkemehl (Palmenmehl) leicht herausgespült werden kann. Ein einziger Baum liefert leicht ein paar hundert Pfund Stärke. [* 6] Auf Java verarbeitet man in ähnlicher Weise die Stämme von Arenga saccharifera. Von Sumatra, Siam und Borneo werden jährlich gegen 200,000 Ztr. Sagostärkemehl nach Singapur [* 7] gebracht und hier auf S. verarbeitet.
Man wäscht das rohe Stärkemehl wiederholt mit Wasser, läßt es an der Sonne [* 8] trocknen, zerkleinert die Kuchen gröblich und trennt die Bruchstücke durch Sieben von dem Pulver. Erstere werden durch Schütteln in einem Beutel [* 9] abgerundet, sodann in eisernen Pfannen unter stetem Umrühren erhitzt, wieder gesiebt, nochmals erhitzt und bilden dann den Perlsago, wie er im Handel vorkommt. Derselbe besteht also aus teilweise gelatiniertem Stärkemehl und ist deshalb nicht mehr mehlig, sondern halb durchscheinend und hart. In kochendem Wasser schwillt er bedeutend auf, macht dasselbe etwas schleimig und wird durchsichtig und schlüpfrig.
Auch das Mehl
[* 10] von Caryota urens in Indien soll dem besten S. gleichkommen. Aus Copernicia cerifera bereitet man in den Nordprovinzen
Brasiliens Farinha oder Mehl für den Hausbedarf, und Corypha Gebanga liefert auf Java eine Art S. Der S. von Mauritia flexuosa
(Ipuruma) schmeckt sehr angenehm. Oreodoxa oleracea gibt in Westindien
[* 11] eine Art S., und das Mehl, welches
Phoenix farinifera enthält, dient den Bewohnern der Bergdistrikte zwischen dem Ganges und Kap Comorin als Nahrungsmittel, wenn
es an Reis fehlt. S. kann überhaupt aus allen Stärkemehlsorten bereitet werden. So liefern auch Cycas-Arten S.; den
westindischen S. gewinnt man aus den Wurzeln der Manihot utilissima und M. Aipi (Tapioka), welche Pflanzen jetzt auch in Ostindien
[* 12] kultiviert werden, und bei uns bereitet man viel S. (Kartoffelsago) aus Kartoffels
tärkemehl. Man körnt dasselbe zu diesem
Zweck, indem man es feucht durch Siebe mit erbsengroßen Öffnungen reibt, die Stückchen in einer langsam
rotierenden Trommel abrundet, durch Sieben
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vom Mehl trennt, in einem Ofen auf 100° erhitzt und durch Einleiten von Dampf [* 14] verglasen läßt. Man läßt dann erkalten, trennt die Körnchen durch Reiben voneinander und trocknet sie bei möglichst niedriger Temperatur. Bisweilen färbt man den S. mit gebranntem Zucker [* 15] oder rotem Bolus. S. dient zu Suppen und Mehlspeisen; die einzelnen Körner sollen in siedendem Wasser, in Fleischbrühe oder Wein aufquellen, durchsichtig und schlüpfrig werden, aber nicht zerfallen. Deshalb darf Kartoffelmehlsago nur in kochende Fleischbrühe oder Milch geschüttet werden, während Palmensago mehrmals gewaschen und blanchiert und dann in kaltem Wasser langsam erwärmt, auf ein Sieb gegossen, nochmals mit frischem Wasser zugesetzt und erst, wenn er weich gekocht ist, in die heiße Fleischbrühe gebracht wird.