Kartätschg
eschütze,
im engern Sinne Geschütze, [* 2] die nur Kartätschen verschießen sollen, z. B. glatte leichte Geschütze zum Bestreichen der Festungsgräben; im weitern Sinne gleichbedeutend mit Mitrailleusen, Repetiergeschützen, Infanteriekanonen (frz. canons à balles), Revolverkanonen, Kugelspritzen. Letztere beruhen auf der Verbindung mehrerer Feuerrohre geringern Kalibers zu einem einheitlichen System mit gemeinsamer Ladevorrichtung. Sie sind zu unterscheiden von den schnellfeuernden Einläufern kleinern Kalibers.
Die Mehrläufer vermögen im übrigen ein sehr schnelles
Feuer abzugeben und bilden ein Mittelding zwischen
Geschützen und
Handfeuerwaffen.
[* 3] Den erstern entsprechen sie durch ihr Untergestell, das je nach dem Gebrauchsort eine fahrbare Lafette
sein kann, durch das Gesamtgewicht wie durch die Art ihrer Bedienung und Handhabung, während sie in
ihrer Wirkung sich mehr den
Handfeuerwaffen anschließen, insofern sie
Geschosse
[* 4] geringern Gewichts schießen. Kartätschg
eschütze schleudern
in kurzer Zeit eine sehr große Anzahl von
Geschossen und wetteifern in dieser
Beziehung bei lebenden Zielen mit den
Streugeschossen
der
Geschütze, den
Kartätschen und Shrapnels, daher auch der
Name Kartätschg
eschütze; sie werden auch in denselben Fällen
verwendet wie die
Kartätschen (s.
Kartätsche).
Als Feldgeschütze sind sie wenig geeignet. Als
Bewaffnung der
Kriegsschiffe gewähren die größern
Kaliber der Kartätschg
eschütze vermöge
der Durchschlagskraft und
Sprengwirkung ihrer
Geschosse, verbunden mit dem raschen
Feuer, ein gutes Verteidigungsmittel
gegen
Torpedoboote, während sie bei ihrer Leichtigkeit für letztere eine geeignete
Ausrüstung bilden. Die geringern
Kaliber
benutzt man gegen das
Deck des gegnerischen Schiffs, zum Abweisen von Enterversuchen sowie zum
Schießen
[* 5] in die feindlichen
Stückpforten und in die Schießscharten der Küstenwerke.
Die ältesten
Arten von Kartätschg
eschütze sind die noch wenig leistungsfähigen Orgelgeschütze (s. d.)
und die
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