Kartätsche
,
Artilleriegeschoß, welches aus einer cylindrischen Blechbüchse besteht (daher Büchsenkartätsche
),
die mit 50-250 g schweren Kartätschkugeln gefüllt und an den
Enden durch starke Metallscheiben, Treibscheiben, geschlossen
ist. Die Kartätsche
für glatte
Geschütze
[* 2] hat noch einen hölzernen Kartätschspiegel zum Anbinden der
Kartusche; die Kartätsche
gezogener
Geschütze aus Zinkblech enthält meist 40-60
Kugeln einer
Zink-Antimonlegierung. Die Kartätsche
hat seit der Vervollkommnung
des
Schrapnells sehr an Bedeutung verloren und wird nur noch bei
Feldgeschützen und 8-9
cm
Kanonen auf
Entfernungen bis höchstens 500 m
gegen den anstürmenden Feind verwendet.
Die Kartätsche
kommt schon bei den ersten
Geschützen derart vor, daß man Metallstückchen,
Nägel,
[* 3]
Steine etc.
in das
Rohr lud und als
»Hagel« gegen den Feind schoß. Ende des 16. Jahrh. kamen Beutelkartätschen
,
bei denen die
Kugeln in einem verschnürten Zwilchbeutel steckten, Anfang des 17. Jahrh. Büchsenkartätschen
in
Gebrauch (vgl.
Geschoß,
[* 4] S. 213). Die Beutelkartätschen
erhielten Halt durch eine im
Spiegel
[* 5] steckende
Spille. Bei
den
Trauben- oder Tannzapfenkartätschen
wurden auf den
Spiegel größere und kleinere
Kugeln mit
Pech angeklebt, mit
Leinwand
bezogen und
verschnürt.