Karpfenläuse
(Argulidae), s. Ruderfüßer. ^[= # (Copepoda), ungemein formenreiche Ordnung niederer Krebstiere (Entomostraca). Die normalen, ...]
Karpfenläuse
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Karpfenläuse
(Argulidae), s. Ruderfüßer. ^[= # (Copepoda), ungemein formenreiche Ordnung niederer Krebstiere (Entomostraca). Die normalen, ...]
(Ruderfüßler), Vögel, [* 4] s. v. w. Pelikane, ^[= # (Kropfgans, Beutelgans, Pelecanus L.), Gattung aus der Ordnung der Ruderfüßler und der Familie ...] s. Schwimmvögel. [* 5]
(Copepoda), ungemein formenreiche Ordnung niederer Krebstiere [* 6] (Entomostraca). Die normalen, d. h. nicht durch Schmarotzertum mehr oder weniger entstellten, Ruderfüßer sind kleine Tiere (bis zur Größe von etwa 1,2 cm) mit meist schlankem, wohlgegliedertem Leib und zahlreichen Gliedmaßenpaaren. Kopf und erstes Brustsegment sind gewöhnlich verschmolzen und tragen außer den zwei Paar Fühlern und vier Paar Mundgliedmaßen (Kiefern und Kieferfüßen) noch das erste Paar Ruderfüße.
Dann folgen drei bis vier freie Brustringe mit ebenso vielen Ruderfußpaaren und darauf die fünf Ringe des Hinterleibes ohne Gliedmaßen. Von innern Organen ist stets ein Gehirn [* 7] und ein Bauchstrang sowie ein unpaares, mitten im Kopf gelegenes Auge [* 8] vorhanden; letzteres ist meist aus dreien zusammengesetzt, tritt jedoch bei denjenigen Arten, die außerdem zwei große seitliche Augen besitzen, stark zurück. Der Darmkanal ist meist sehr einfach gebaut und verläuft geradlinig vom Mund zum After; ersterer liegt auf der Bauchseite in der Mitte des Kopfes, letzterer hinten.
Kiemen fehlen überall, so daß die Atmung durch die gesamte Haut [* 9] oder auch durch den Darm, [* 10] welcher rhythmisch Wasser einnimmt und auspumpt, bewirkt werden muß. Ein wirkliches Herz ist nur selten vorhanden, dagegen wird die Blutflüssigkeit durch Bewegungen des Darms oder sonstige Einrichtungen in Zirkulation erhalten. Die Geschlechter sind stets getrennt; das Männchen zeichnet sich meist durch besondere Greiforgane an dem ersten oder zweiten Fühler- oder fünften Beinpaar aus, die bei der Begattung dienen müssen. Der Same wird in einem besondern Behälter, dem Spermatophor, dem Weibchen nahe der Geschlechtsöffnung angeheftet, so daß die austretenden Eier [* 11] sogleich befruchtet werden können. Diese werden dann meist in einem oder zwei Eiersäckchen vom Weibchen am Hinterleib getragen. Die Jungen schlüpfen stets als sogen. ¶
Nauplius (s. d.) mit nur drei Gliedmaßenpaaren aus und machen zum Teil sehr erhebliche Umwandlungen durch. Diese führen entweder unter Vergrößerung des Körpers, Zunahme der Beinpaare etc. zu den eben beschriebenen, also den normalen, Formen oder, indem die Ausbildung einen andern Weg einschlägt, oft zu ganz abenteuerlichen Gestalten. Die Schmarotzer unter den Ruderfüßern nämlich entfernen sich von der geschilderten Norm um so mehr, je mehr sie das freie Leben und mit ihm die Bewegung aufgeben.
Manche leben nur zeitweilig parasitisch, d. h. sie klammern sich an andre Tiere an und saugen ihr Blut oder leben von ihrem Schleim etc. Alsdann sind meist nur die Mundteile zu einem Stech- und Saugrüssel umgestaltet. Wo sich dagegen ein an das stete Schmarotzerleben gewöhnt hat, da ist auch der ganze Körper um- und zwar rückgebildet. Wegen mangelnder Bewegung werden die Beine zu Stummeln oder schwinden ganz; der After kann, weil nur flüssige Nahrung aufgenommen wird, fehlen; Nervensystem und Sinnesorgane, häufig auch das Auge, gehen fast ganz ein, und so wird in den extremen Fällen das gesamte Tier zu einem wurmförmigen Schlauch ohne Gliederung und Glieder; [* 13] nur Darm und Geschlechtsorgane bleiben voll bestehen.
Diese sogen. rückschreitende Metamorphose betrifft vielfach nur die ältern Weibchen; die aus den Eiern ausschlüpfenden Jungen leben nämlich eine Zeitlang frei und begatten sich auch noch, worauf dann das Weibchen sich ein Wohntier sucht und auf ihm die weitern Verwandlungen durchmacht. Doch bilden sich auch die Männchen, namentlich wenn sie als Schmarotzer auf dem viel größern Weibchen leben, oft sehr stark zurück. In der Gattung Pennella, die auf Fischen und Waltieren wohnt und mit dem Kopf in deren Haut steckt, gibt es Arten von etwa 30 cm Länge und von so seltsamer Gestalt, daß man sie nur an ihren Embryonen als zu den Ruderfüßern gehörig erkannt hat.
Sehr viele Ruderfüßer hausen an den Kiemen, in den Nasenlöchern, im Schädel etc. von Fischen, andre auf oder in Weichtieren, Krebsen etc. und sind manchmal dort geradezu festgewachsen. Alle aber haben beim Ausschlüpfen aus dem Ei noch [* 14] die gleiche Form des Nauplius wie auch die frei lebenden und schwimmen eine Zeitlang umher. Die ungemein zahlreichen Ruderfüßer teilt man in drei große Unterordnungen:
1) echte frei lebende Ruderfüßer, mit Kaumund (Gnathostomata);
2) echte parasitische Ruderfüßer, mit Saugmund (Siphonostomata), und 3) unechte Ruderfüßer, nämlich die Karpfenläuse (Argulidae, s. Tafel »Krebstiere«),
die in einzelnen Punkten nicht unwesentlich von den übrigen abweichen. Die Freilebenden und Parasiten sind durch Übergangsformen, die nur gelegentlich schmarotzen, verbunden. Hierher gehört unter andern die Gattung Sapphirina, bei der das Männchen mit dem prächtigsten Farbenschiller ausgestattet ist und frei im Meer lebt, während das Weibchen sich in Salpen aufhält. Von den Freilebenden ist ein sehr gemeiner Bewohner unsrer süßen Wasser die Gattung Cyclops oder Hüpferling (s. Tafel »Krebstiere«).