Karolinenthal
(tschech.
Karlin), Stadt in
Böhmen,
[* 2] Vorstadt von
Prag,
[* 3] liegt östlich von der Hauptstadt, zwischen der
Moldau und dem Ziskaberg, ist mit
Prag durch
Tramway verbunden und hat (1880) 17,250 Einw. Unter den Gebäuden
sind hervorzuheben: die zweigetürmte St.
Cyrillus- und Methodiuskirche, ein schöner
Bau im Rundbogenstil (1863 vollendet)
auf dem mit
Anlagen gezierten Ringplatz, das k. k. Invalidenhaus, ein großes, aber unvollendetes
Gebäude, welches von der ausgedehnten Invalidenwiese (Exerzierplatz) und der Militärschießstätte
umgeben ist, eine große Militärkaserne, Gasbeleuchtungsanstalt und der 1327 m lange
Viadukt der
Prag-Dresdener
Eisenbahn,
mit 87
Bogen
[* 4] über die
Häuser Karolinenthals
und über die
Moldau hinwegsetzend. Karolinenthal
ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft,
eines Bezirksgerichts und
Hauptsteueramtes, hat eine deutsche und eine tschechische
Oberrealschule,
Handelsschule, gewerbliche
Fortbildungsschule und zahlreiche industrielle Etablissements, namentlich für
Maschinen, Zuckerfabrikapparate,
feuerfeste
Kassen, chemische
Produkte,
Schokolade und Kanditen, Baumwollweberei und
Kattundruckerei. Der
Ort entstand aus einem
hier im 16. Jahrh. angelegten
Spital für Pestkranke und gewann seit 1800 stetig an Bedeutung und
Umfang. S. den Stadtplan
von
Prag.